Phönix aus der AscheNokia will wieder Handys bauen
Seit Apple und Samsung den Markt beherrschen, ist der Handy-Gigant Nokia in der Bedeutungslosigkeit verschwunden. Jetzt blasen die Finnen zum Angriff.
Sie hiessen 8210 oder 3210: Als Handys begannen, die Welt zu erobern, war der Hersteller Nokia mit seinen Mobiltelefonen der unangefochtene Marktführer. Seit die frühen Handy-Generationen jedoch vom durchschlagenden Erfolg der Smartphones, allen voran von Apples iPhone, vom Markt gefegt wurden, sank auch der so hell leuchtende Nokia-Stern. Der finnische Handy-Hersteller hatte den Übergang in die Smartphone-Ära verschlafen. Die beiden grossen Player im Kampf um die Handy-Kunden sind Apple und Samsung.
Nokia versank in der Bedeutungslosigkeit, verkaufte die Handysparte letztes Jahr für 9,5 Milliarden US-Dollar an Microsoft, zog sich aus dem Marktsegment zurück und sollte hauptsächlich als Netzwerk-Ausrüster auftreten.
Fehlkauf von Microsoft
Microsoft wiederum hoffte, mit der Nokia-Übernahme Apple und Samsung angreifen zu können, indem man selber zum Smartphone-Hard- und Softwarehersteller wurde. Der erhoffte Erfolg blieb jedoch aus und der Nokia-Deal wurde für Microsoft zum Mega-Flop.
Der Konzern musste 7,6 Milliarden Dollar abschreiben, und Microsoft-CEO Satya Nadella erklärte vergangene Woche, dass man kein eigenes Smartphone-Geschäft mehr betreiben wolle und 7800 Stellen streichen würde. Dieser radikale Schritt wurde seither als definitives Ende für Nokias Geschäft mit mobilen Geräten gedeutet.
Neue Nokia-Handys bis Ende 2016
Offenbar denkt man bei Nokia schon länger über einen Wiedereinstieg ins Smartphone-Geschäft nach. Schon seit Monaten halten sich Gerüchte, der finnische Handy- und Gummistiefel-Hersteller überlege sich eine Rückkehr ins Mobiltelefon-Business.
Der Plan sieht gemäss Nokia-CEO Rajeev Suri vor, bis Ende nächsten Jahres mit neu konzipierten Smartphones auf den Markt zu kommen. Allerdings wolle Nokia die neuen Geräte lediglich designen und sie anschliessend zusammen mit dem Markennamen Nokia von einem noch unbekannten Partner lizenzieren lassen, wie die Nachrichtenagentur Reuters
schreibt.