«Musiker» Kim Dotcom«Es ist schwierig, ein Album herauszubringen»
Megaupload-Gründer Kim Dotcom hat heute sein eigenes Musikalbum veröffentlicht. Er beschreibt seine Werke als «poppige Melodien, zu denen man in der Disco tanzen kann».
Man mag von Kim Schmitz alias Kim Dotcom halten, was man will, doch dem deutsch-finnischen Doppelbürger kann nicht vorgeworfen werden, er habe auf der faulen Haut gelegen. In den 1990er-Jahren machte der heute 39-Jährige als Hacker weltweit Schlagzeilen, 2005 gründete er die Share-Plattform Megaupload, die im Januar 2012 vom FBI vom Netz genommen wurde. Seit der Schliessung des Sharehosters lieferte sich Dotcom zahlreiche Streitigkeiten mit US-Gerichten. Wegen mehrfachen Betrugs, Insiderhandel, Missbrauchs von Titeln und Bandenhehlerei wurde das geschäftstüchtige Genie zu Haftstrafen auf Bewährung verurteilt. Im Januar 2013 folgte die Aufschaltung des neuen Daten-Hosters Mega.
Momentan lebt der prominente Hacker mit seiner Frau und fünf Kindern in einer Villa in Neuseeland. Laut «Promiflash» soll Dotcom nun einer der Teilnehmer der nächsten Staffel der Sendung «Ich bin ein Star - holt mich hier raus» sein. Damit noch nicht genug: Auf Twitter hat Kim Dotcom am heutigen Freitag die Veröffentlichung seines eigenen Musikalbums bekannt gegeben.
«Fast wie die Black Eyed Peas»
In einem Interview mit dem Blog «Wired» berichtete Dotcom, sein musikalisches Erstlingswerkwerk werde «Good Times» heissen. «Es handelt sich um elektronische Tanzmusik - eigentlich fast wie bei den Black Eyed Peas. Zu den poppigen Melodien kann man in der Disco tanzen.» Der Vergleich mit der weltberühmten Hip-Hop-Band kommt nicht von ungefähr. Der frischgebackene Musikmixer hat sich für sein Debütalbum den Produzenten der Black Eyed Peas an Bord geholt. Ganze sechs Monate verbrachte Printz Board in Neuseeland, um an «Good Times» zu arbeiten.
In der nächsten Aussage des Piraterie-Pioniers schwingt wohl eine kleine Spur von Ironie mit: «Es ist wirklich schwierig, ein Album herauszugeben. Ich habe grossen Respekt vor all den hart arbeitenden Künstlern.» Viele Menschen realisierten gar nicht, dass hinter einem drei bis vier Minuten dauernden Song manchmal bis zu zwei Monaten Arbeit stecken, so der in den USA als Internetkrimineller verurteilte Kim Dotcom. Zur Erinnerung: Als das FBI Schmitz' Sharehoster Megaupload schloss, wurde von rund einer halben Milliarde Dollar gesprochen, die der Musik- und Filmindustrie aufgrund der Piraterie entgangen war.