Apple regiert das Smartphone-Land

Aktualisiert

Schweizer StudieApple regiert das Smartphone-Land

Eine repräsentative Umfrage zeigt den Siegeszug der «schlauen» Handys in der Schweiz. Bei Jung und Alt steht das iPhone an der Spitze. Aber es gibt auch überraschende Smartphone-Muffel.

dsc
von
dsc

Praktisch jeder zweite Schweizer besitzt ein iPhone oder ein anderes Smartphone. Bei den jungen Erwachsenen sind es sogar rund vier von fünf Personen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Internet-Vergleichsdienstes Comparis.ch hervor.

1200 Personen zwischen 15 und 74 Jahren wurden Ende Februar befragt. Aus den Angaben geht hervor, dass heute 48 Prozent der Befragten ein Mobiltelefon mit Touchscreen und Internetzugang haben. Hochgerechnet auf die ständige Schweizer Wohnbevölkerung zwischen 15 und 74 Jahren, haben also 2,9 Millionen Personen ein Smartphone. Noch Ende 2007 besassen lediglich 3 Prozent der Befragten ein Smartphone. Dies zeigen die Antworten auf die Frage, wann sich die Smartphone-Besitzer erstmals ein solches Gerät gekauft haben.

Rasantes Wachstum

«Die vielseitigen Funktionen des Smartphones überzeugen offenbar immer mehr Leute», sagt Ralf Beyeler, Telecom-Experte von Comparis.ch, als Erklärung für die enorme Verbreitung. Mit dem Eintritt von Apple in den Schweizer Markt Mitte 2008 setzte die Ausbreitung in vollen Zügen ein. Seither steigt die Kurve steil an: 23 Prozent der Smartphone-Besitzer haben ihr erstes Smartphone im Jahr 2010 gekauft, 37 Prozent im Jahr 2011. Mit anderen Worten: 60 Prozent und damit die weitaus meisten Smartphone-Nutzer haben ihr erstes Gerät erst in diesen zwei Jahren angeschafft.

Apple dominiert den Markt

Das mit Abstand am meisten verwendete Smartphone ist das iPhone. 55 Prozent der Smartphone-Besitzer verwenden das Apple-Produkt. Die grösste Konkurrentin kommt auf einen Anteil von etwas mehr als einem Drittel: 36 Prozent haben ein Gerät mit Android-Betriebssystem. Bedeutungslos sei demgegenüber die Verbreitung der Geräte mit anderen Betriebssystemen, hält Comparis.ch fest.

«Smartphones gab es schon früher, doch Apple hat den Geräten innerhalb von nur vier Jahren zum Durchbruch verholfen», sagt Beyeler. Aber auch die Geräte mit Android-Betriebssystem haben wesentlich zur Verbreitung der Smartphones beigetragen. Der Wettbewerb zwischen den Anbietern dürfte ein Grund für die schnelle Verankerung der Geräte im Alltag sein. Allerdings sei zu erwarten, dass sich das Wachstum in Zukunft nicht mehr so rasant gestalte.

Nicht jeder braucht eins

«Wahrscheinlich werden sich 2012 weniger Menschen als in den letzten Jahren erstmals ein Smartphone kaufen», meint Beyeler. Denn nicht zu vergessen sei, dass viele Leute gar nicht das Bedürfnis nach ständigem Internetzugang und unzähligen Apps hätten; es gibt nach wie vor Leute, die bloss telefonisch erreichbar sein möchten - zum Beispiel in einem Notfall - und darum mit herkömmlichen Handys zufrieden sind.

Schliesslich könnte bei der wichtigen Zielgruppe der jungen Erwachsenen der Markt bald gesättigt sein. Mittlerweile besitzen fast vier von fünf Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren ein Smartphone. Bei den Personen zwischen 20 und 24 Jahren sind es etwa drei von vier. Unter 50 Prozent fällt der Anteil Smartphone-Besitzer erst bei den 40- bis 44-Jährigen.

Tessiner sind Smartphone-Muffel

«Junge Leute sind in einer digitalen Welt aufgewachsen und möchten auch unterwegs über das Internet mit ihren Freunden verbunden sein», sagt Beyeler. Von den Personen über 70 Jahren nutzen aber immer noch 11 Prozent ein Smartphone.

Überraschend ist, dass im Tessin das Smartphone weniger stark verbreitet ist als in der übrigen Schweiz. Nur rund 36 Prozent der Tessiner haben eines, gegenüber 50 Prozent der Romands und 48 Prozent der Deutschschweizer. Weniger überraschend dagegen ist die Verteilung bezüglich Geschlecht: Mehr Männer (53 Prozent) als Frauen (42 Prozent) haben ein Smartphone. (dsc/sda)

Nichts verpassen

Das Ressort Digital ist auch auf Twitter vertreten. Folgen Sie uns und entdecken Sie neben unseren Tweets die interessantesten Tech-News anderer Websites.

Deine Meinung zählt