Neue Smartphone-MarkenChinas Handy-Hersteller greifen 2015 an
Die Smartphone-Konzerne Xiaomi, Lenovo und Huawei möchten 2015 weltweit ihre Marktanteile vergrössern. In Asien haben sie Samsung bereits den Rang abgelaufen.
Zum Start der iPhone-Modelle 6 und 6 Plus im Herbst 2014 meldete Apple Rekordverkäufe für das erste Wochenende. «Die Verkäufe für das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus haben unsere Erwartungen für das Startwochenende übertroffen und wir könnten darüber nicht glücklicher sein», erklärte Apple-Chef Tim Cook.
Rivale Samsung dagegen war 2014 der grosse Verlierer. Der Gewinn des südkoreanischen Herstellers ist laut der Website Heise seit einem Jahr am Sinken. Zudem erreicht Samsung weltweit nur noch einen Marktanteil von 24 Prozent – im Vorjahresquartal waren es noch 32 Prozent. Laut «Wall Street Journal» ist diese Entwicklung unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Kommunikationsstrategie des Konzerns nicht mehr so aggressiv ist wie noch vor wenigen Jahren. Bei der Präsentation des Galaxy S5 ging Samsung zurückhaltender vor, heisst es in dem Wirtschaftsmagazin.
Apple und Samsung werden angegriffen
Und für die Platzhirsche Apple und Samsung wird es im kommenden Jahr nicht einfacher: Sie müssen sich vor den chinesischen Herstellern in Acht nehmen, die es weltweit auf die Marktanteile der zwei etablierten Unternehmen abgesehen haben. Vor allem drei Player haben hochgesteckte Ziele.
Huawei ist nach Samsung und Apple weltweit der drittgrösste Smartphone-Hersteller. Hierzulande hat das chinesische Unternehmen, das alle drei Netzbetreiber mit Infrastruktur versorgt, derzeit einen Smartphone-Marktanteil von rund 10 Prozent. Im Jahr 2014 verkaufte Huawei 200'000 Smartphones, während es im Vorjahr noch deren 40'000 gewesen waren. Die Chinesen trumpfen auf mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und einem grossen Produkteportfolio, bestehend aus Tablets und einer ganzen Reihe von Android- und Windows-Phones.
Huawei will Bekanntheit in der Schweiz erhöhen
Für 2015 hat der Anbieter ehrgeizige Pläne: Laut Haijun Xiao, Managing Director von Huawei Schweiz, wird hierzulande eine grosse Marketingkampagne gestartet. Bereits fahren in Zürich und Bern jeweils ein Tram im Huawei-Design. Ferner ist für diese beiden Kantone eine Plakataktion geplant, und die Consumer Business Group des chinesischen Unternehmens lancierte im Dezember dieses Jahres ihre Schweizer Website. Dieses Vorgehen soll die Markenbekanntheit in der Schweiz künftig massiv erhöhen.
Auch der Computer-Hersteller Lenovo hat sich laut Heise auf dem internationalen Smartphone-Markt etabliert. Der Gewinn des chinesischen Konzerns stieg im vergangenen Quartal um 19 Prozent auf 262 Millionen Dollar (rund 257,4 Millionen Franken). Momentan soll Lenovo daran sein, die Handy-Verkäufe ausserhalb Chinas anzukurbeln. Vor allem in Nordamerika und Westeuropa sollen Smartphones unter der Marke des US-Mobilfunk-Pioniers Motorola verkauft werden.
Xiaomi-Telefon in zehn Minuten ausverkauft
Schliesslich ist da noch Xiaomi, die Nummer eins im chinesischen Markt. Der Hersteller konnte den Absatz innerhalb eines Jahres verdreifachen und hat Lenovo hinter sich gelassen. Ende 2013 hat das Unternehmen in 9 Minuten und 55 Sekunden alle 150'000 zu dem Zeitpunkt verfügbaren Geräte seines Modells Mi3 abgesetzt. In Asien gilt Xiaomi laut Curved denn auch als ernstzunehmender Konkurrent nicht nur von Samsung, sondern auch von Apple. Bisher sind die Xiaomi-Geräte ausserhalb der Region aber nur schwer erhältlich, weswegen diese Marke auf dem Schweizer Smartphone-Markt vorläufig noch eine eher kleine Rolle spielen dürfte. Aber wer weiss, vielleicht ändert sich das 2015 auch.