Das nervt am neuen iPhone

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Versteckte KostenDas nervt am neuen iPhone

Apple hat beim iPhone 5 den Anschluss für das Ladekabel verkleinert und das Display vergrössert. Wer sein altes Zubehör nutzen will, muss sich Adapter zulegen oder guckt in die Röhre.

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Die Schweizer Preise für das iPhone 5 behält Apple noch unter Verschluss. Angeblich soll es ähnlich teuer werden wie das iPhone 4S. Eigentlich eine gute Nachricht - wenn der Teufel nicht im Detail läge. Denn der Wechsel zum neuen iPhone kann Kosten nach sich ziehen, die auf den ersten Blick kaum ersichtlich sind.

Das iPhone 5 ist zum ersten Mal grösser als seine Vorgänger. Wer eine Schutzhülle für das alte iPhone besass, darf nun eine neue kaufen. Macht konservativ geschätzt plus 20 Franken zum Kaufpreis. Ein Bombengeschäft für Apple und die Zubehör-Hersteller, die laut «Der Standard» Milliarden mit Verkäufen von Smartphone-Accessoires umsetzen. Apple macht so nicht nur mit dem iPhone Kasse, sondern verdient auch kräftig an «Made for iPhone»-Accessoires mit.

Für Viel-Nutzer wirds teuer

Richtig teuer werden kann der neue Anschluss für das iPhone-Ladekabel: Apple hat den langjährigen 30-poligen Anschluss verkleinert. Wer das iPhone gerne zu Hause, im Büro und im Auto auflädt, hat nun ein Problem: Neu werden gleich zwei Adapter à 35 Franken fällig. Macht Zusatzkosten von 70 Franken.

Nutzer, die das iPhone regelmässig in ihre Musikanlage oder den Wecker stecken, brauchen einen weiteren Adapter - ergo werden nochmals 35 Franken fällig. Es sei denn, man läuft ständig mit einem Adapter in der Hosentasche herum. Das Problem bei Soundanlagen: Der sogenannte Lightning-Adapter ist entgegen der Apple-Werbung kein Winzling. Bei Designer-Musikanlagen passt das iPhone oft haargenau in die Anlage, das heisst, für den Adapter ist je nach Gerät gar kein Platz vorhanden. Bei anderen Soundanlagen dürfte der Stand des iPhones mit dem Adapter eine wackelige Angelegenheit werden.

Apples Marketingchef Phil Schiller kann den Unmut mancher Nutzer verstehen, verteidigt aber den kleineren Anschluss gegenüber dem Tech-Blog «All Things D» des «Wall Street Journals», es habe keinerlei Alternativen gegeben, das iPhone 5 so dünn zu machen, wie es nun ist. Die Frage sei erlaubt, ob es die Nutzer wirklich kümmert, ob das neue iPhone ein oder zwei Millimeter dünner ist. Oder werden nun Millionen zur Kasse gebeten, bloss damit sich Apples Stardesigner Jonathan Ive selbst verwirklichen konnte?

Den Handel freuts

Marketingchef Schiller erläuterte im Weiteren, dass der neue Anschluss nun «für viele Jahre» der gleiche bleiben werde. Dies ist gleichzeitig eine klare Absage an den Branchenstandard Micro-USB, den alle anderen Smartphone-Hersteller für ihre Ladekabel nutzen. Um den EU-Gesetzen zu entsprechen, die einheitliche Ladekabel fordern, soll es allerdings einen weiteren Adapter für rund 20 Franken geben, der von Micro-USB auf Apples Lightning-Anschluss überleitet.

Was ärgerlich für die Konsumenten ist, ist gut für die Wirtschaft. Der Elektronik-Handel kann sich die Hände reiben: Viele Kunden werden sich für ihre alten Geräte keine Adapter kaufen, sondern gleich ein neues Lautsprechersystem für zu Hause oder ein Ladegerät für das Auto besorgen, das mit Apples neuem Lightning-Connector kommunizieren kann.

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