Der Wettstreit der Mini-Tablets

Aktualisiert

Apple, Amazon, GoogleDer Wettstreit der Mini-Tablets

Bei den handlichen Tablet-PCs geht es um die Wurst: Amazon stellt diese Woche den zweiten Kindle Fire vor, Google ist mit dem Nexus 7 am Start und von Apple wird ein Mini-iPad erwartet.

Der erste Kindle Fire hat in den USA bereits rund 22 Prozent Marktanteil erobert.

Der erste Kindle Fire hat in den USA bereits rund 22 Prozent Marktanteil erobert.

Wem bislang das iPad von Apple zu teuer war und die Alternativen auch nicht gefielen, der sollte vielleicht noch etwas warten. Zum Jahresende dürfte es reichlich Auswahl vor allem an interessanten, kleinen Geräten geben, die nur gut halb so gross sind wie das derzeitige iPad. Schon in den nächsten Wochen ist mit neuen Produkten von Amazon und Apple zu rechnen. Auch preislich scheint einiges in Bewegung zu sein. Google legte mit seinem kleinen, sieben Zoll grossen Tablet-PC Nexus 7 vor, der ab 199 Euro zu haben ist.

Neues Amazon-Tablet

In einer ähnlichen Region bewegte sich der in den USA sehr erfolgreiche Kindle Fire von Amazon, der ausserhalb des Landes gar nicht angeboten wurde. In der vergangenen Woche nun erklärte Amazon, dass der Kindle Fire ausverkauft sei. Tatsächlich heisst das wohl, dass Amazon die Produktion schon vor einiger Zeit stoppte, um alles für ein neues Model vorbereiten zu können. Für Donnerstag wurde zu einer Pressekonferenz nach Santa Monica in Kalifornien eingeladen.

Der Kindle Fire kam im vergangenen November zum Preis von 199 Dollar in den Handel. Es hatte einen Farbbildschirm, konnte Anwendungen von Drittanbietern laden und stand damit in Konkurrenz zum iPad von Apple. Es war zwar nur gut halb so gross wie ein iPad, kostete aber auch nur die Hälfte der günstigsten iPad-Version.

Mini-Tablets sind erfolgreich

Das machte es recht erfolgreich. Zur Zahl der verkauften Geräte machte Amazon keine Angaben, erklärte aber, der Marktanteil in den USA über neun Monate habe bei 22 Prozent gelegen. Es wäre damit das zweiterfolgreichste Gerät nach dem iPad. Tom Mainelli von der Marktforschungsfirma IDC erklärte, das stimme ungefähr mit seinen Schätzungen überein, dass 6,7 Millionen Kindle Fire in den USA verkauft worden seien.

In diesem Weihnachtsgeschäft dürfte es für den Fire-Nachfolger nicht so leicht werden. Analysten erwarten, dass Apple in den nächsten Wochen, Gerüchten im Web zufolge im Oktober, ein sogenanntes Mini-iPad vorstellt. Das Gerät ist vermutlich nur halb so gross wie die bisherigen iPads, um neue Käuferschichten zu gewinnen und die Gefahr durch Kindle und Co. abzuwehren. Denn auch Google hat schon einen Tablet-PC in Kindle-Grösse herausgebracht, das Nexus 7.

Tablet-PCs machen E-Readern Konkurrenz

Die Hersteller fahren dabei mit ihren Geräten eine unterschiedliche Strategie: Während Apple mit jedem Gerät Gewinn machen will, gibt sich Amazon offenbar mit einem nur schmalen oder sogar gar keinem Gewinn zufrieden. Das Geld kommt dann über den Verkauf von E-Books, Filmen, Musik und Apps für diese Geräte herein. Die Tatsache, dass Amazon seinen App-Store inzwischen auch in Deutschland geöffnet hat, wurde schon als Hinweis gewertet, dass das nächste Amazon-Tablet vielleicht auch in Deutschland zu haben sein wird.

Der preisliche Rahmen, in dem sich Kindle Fire und Nexus 7 bewegen, macht zunehmend offenbar den einfachen E-Readern zu schaffen. Diese Geräte, die oft nur über einen Schwarz-weiss-Bildschirm verfügen, haben ihren Zenit nach Angaben der Marktforschungsfirma ABI Research im vergangenen Jahr überschritten. Nach 15 Millionen E-Readern 2011 würden in diesem Jahr weltweit vermutlich nur noch elf Millionen Geräte abgesetzt, erklärte ABI-Analyst Joshua Flood. Das Verhältnis von verkauften Tablets zu E-Readern werde 2012 bei neun zu eins liegen. Ganz verschwinden würden E-Reader aber nicht, sagte Flood. (dapd)

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