Eine gefühlte Ewigkeit bis BlackBerry 10

Aktualisiert

Neue HiobsbotschaftEine gefühlte Ewigkeit bis BlackBerry 10

Der kanadische BlackBerry-Hersteller Research in Motion (RIM) steckt noch tiefer in der Krise als gedacht. Das neue Smartphone verzögert sich weiter und kommt frühestens 2013 auf den Markt.

Das erste Smartphone mit dem Betriebssystem Blackberry 10 wird voraussichtlich erst im ersten Geschäftsquartal 2013 auf den Markt kommen.

Das erste Smartphone mit dem Betriebssystem Blackberry 10 wird voraussichtlich erst im ersten Geschäftsquartal 2013 auf den Markt kommen.

Für das zurückliegende Quartal präsentierte Research in Motion (RIM) am Donnerstag noch schlechtere Zahlen als von Analysten erwartet. Zudem kündigte der BlackBerry-Hersteller den Abbau von 5000 Jobs an und gab eine weitere Verzögerung bei der Einführung eines Smartphones mit einem neuen Betriebssystem bekannt. Gerade die Präsentation des neuen Blackberry 10 galt vielen bis zuletzt als Hoffnungsschimmer der einst tonangebenden Kanadier im Kampf gegen die überbordende Konkurrenz durch das iPhone von Apple und Smartphones mit dem Android-System von Google.

Das erste Smartphone mit dem Betriebssystem Blackberry 10 werde nicht wie geplant noch in diesem Jahr, sondern voraussichtlich erst im ersten Geschäftsquartal des kommenden Jahres auf den Markt kommen, sagte der RIM-Vorstandsvorsitzende Thorsten Heins. Der bisherige Zeitplan sei nicht realistisch gewesen. «Ich werde nicht ein Produkt auf den Markt bringen, das noch nicht bereit ist, die Ansprüche der Kunden zu erfüllen», sagte Heins. Dabei könne es keine Kompromisse geben.

(Quelle: youtube.com/BlackBerryDE)

Jeder Dritte Arbeitsplatz fällt weg

Im ersten Geschäftsquartal, das bis zum 2. Juni lief, lag der Verlust nach Angaben des Unternehmens bei 518 Millionen Dollar. Analysten hatten zwar ein Minus erwartet - aber bei Weitem nicht in dieser Höhe.

Die Personalkürzungen seien Teil der bereits angekündigten Pläne zur Einsparung von jährlichen Kosten in Höhe von einer Milliarde Dollar, sagte Heins in einer Konferenzschaltung. Bei derzeit etwa 16 500 Mitarbeitern würde bei einer Streichung von 5000 Arbeitsplätzen fast jeder Dritte bei RIM seinen Job verlieren. «Es ist notwendig die Grösse des Unternehmens zu verändern und den Fokus zu verschieben», sagte der Vorstandsvorsitzende.

Für die Zukunft kündigte er zudem an, dass RIM weniger Modelle auf den Markt bringen werde als bisher. Auch die künftigen Quartale würden «sehr herausfordernd» sein.

Für veraltete Technologien gibt es «nur sehr kleinen Markt»

Die grösste Enttäuschung sei die erneute Verspätung von Blackberry 10, sagte der Canaccord-Analyst Michael Walkley. In dem sich schnell wandelnden Markt für neue Technologien sei die nun angekündigte Wartezeit bis zur Einführung eine Ewigkeit. Der Analyst Colin Gillis von BGC Financial sagte, die Ergebnisse und die Neuigkeiten von RIM seien noch viel schlimmer als die schrecklichen Nachrichten, die er erwartet habe. Für veraltete Technologien gebe es «nur einen sehr kleinen Markt», sagte er.

Der Hersteller der früher begehrten Blackberry-Handys leidet seit einigen Jahren immer mehr unter der Konkurrenz durch Apples iPhone und Android-Smartphones. Zuletzt scheiterte das kanadische Unternehmen auch mit einem eigenen Tablet-Computer als Konkurrenz zum iPad von Apple. Das PlayBook von RIM wird inzwischen zu einem Preis verkauft, der unter den Herstellungskosten liegt. (dapd)

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