Inklusiv-Roaming kostet Swisscom 100 Millionen

Aktualisiert

Neue AbosInklusiv-Roaming kostet Swisscom 100 Millionen

Swisscom lockert die Roaming-Gebühren im EU-Ausland. Wieso die Schranke im Rest der Welt nicht so schnell fallen wird, erklärt CEO Urs Schaeppi.

von
tob
Mit den neuen Infinity-Plus-Abos können Kunden künftig ohne Zusatzkosten im EU-Ausland telefonieren und SMS verschicken.

Mit den neuen Infinity-Plus-Abos können Kunden künftig ohne Zusatzkosten im EU-Ausland telefonieren und SMS verschicken.

Herr Schaeppi, wieso hat es so lange gedauert, bis die Roaming-Schranken gelockert wurden?

Das Bedürfnis unserer Kunden hat sich erst in den letzten zwei, drei Jahren stark verändert: Heute sind 90 Prozent aller verkauften Handys Smartphones. Diese nutzen unsere Kunden vermehrt auch im Ausland. Heute wird im EU-Ausland viermal mehr mobiles Datenvolumen verbraucht als 2012.

Die Preise bleiben für die meisten Kunden gleich. Wer bezahlt dafür?

Der Preiseffekt durch die Roaming-Anpassung beträgt über 100 Millionen Franken. Dies wird auf unsere Marge drücken. Im Budget 2015 ist dies aber bereits berücksichtig. Ich bin zudem überzeugt, dass es längerfristig der richtige Weg ist. Nutzen viele Kunden im Ausland heute meist Wi-Fi, um Kosten zu sparen, werden sie in Zukunft das Mobilfunknetz gebrauchen.

Gibt es Absichten, das Roaming auch im Nicht-EU-Ausland ins Abo zu integrieren?

Über 80 Prozent des Roamings findet im EU-Ausland statt. Für alle anderen Regionen haben wir Daten- und zum Teil auch Voice-Pakete im Angebot. Aber inkludierte Tarifmodelle, wie wir sie nun in Europa einführen, wird es nicht so schnell geben, weil die Einkaufskosten für uns in einzelnen Ländern zum Teil so hoch sind, dass sich eine Umsetzung nicht lohnen würde.

Mussten die Verträge mit den Telco-Partnern in Europa neu ausgehandelt werden?

Es findet eine ständige Preisaushandlung mit Anbietern im Ausland statt. Wir haben ein Team, das nichts anderes macht: Swisscom-Kunden können heute in 221 Ländern Roaming nutzen und in 40 Ländern 4G – damit sind wir Weltmeister.

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