Jetzt kommt das Firefox-Handy

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Vom Browser zum HandyJetzt kommt das Firefox-Handy

Die Familie der Smartphone-Betriebssysteme bekommt Anfang 2013 Zuwachs. Firefox OS heisst der neue Herausforderer von iPhone, Android und Windows Phone.

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Der jüngste Spross unter den mobilen Betriebssystemen kommt von Mozilla, der Non-Profit-Organisation hinter dem populären Webbrowser Firefox. Optisch erinnert Firefox OS zwar an iOS von Apple und Android von Google, technisch unterscheidet sich das Open-Source-Betriebssystem aber grundlegend von den bisherigen Mobile-Betriebssystemen.

Im Gegensatz zu seinen zahlreichen älteren Geschwistern BlackBerry, Symbian, iOS, Android, Bada, MeeGo oder Windows Phone basiert Firefox OS auf der Web-Technologie HTML5. Das heisst, dass die Benutzeroberfläche ausschliesslich mit HTML5, CSS und Javascript umgesetzt wurde; von der Telefon- über die SMS-App bis hin zur Anzeige der Batterielaufzeit. Firefox OS ist somit ein weiteres Open-Source-Betriebssystem, das den Flash-Nachfolger HTML5 als Schlüsseltechnik nutzt. Doch was bedeutet dies für die Nutzer?

Firefox OS setzt wie das Open-Source-Betriebssystem Tizen oder Googles Chrome OS auf den Webbrowser und plattformunabhängige Webanwendungen und weniger auf klassische Apps, die für jedes Betriebssystem neu programmiert werden müssen. Obwohl Mozilla voll auf Webtechnologien setzt, sollen die Web-Apps wie klassische Apps auch offline nutzbar sein. Der Vorteil liegt somit auf der Hand: Für Firefox OS geschriebene Web-Apps laufen auch auf dem iPhone und anderen beliebten Smartphones.

Zehn Mal billiger als das iPhone

Das neue Betriebssystem soll laut Mozilla auch auf langsameren Smartphones flüssig laufen. Dadurch könne ein Firefox-Smartphone wesentlich günstiger verkauft werden als die Konkurrenzprodukte. Laut dem Leiter der Produktentwicklung beim spanischen Telekommunikationskonzern Telefónica Digital, Carlos Domingo, können Smartphones mit Firefox OS bis zu zehn Mal billiger werden als ein iPhone mit dem Betriebssystem iOS. Es erstaunt daher nicht, dass die ersten Mozilla-Handys in Brasilien auf den Markt kommen sollen. In Südamerika verkaufen sich teure Smartphones bislang nur schleppend.

Möglich machen soll der angepeilte tiefe Preis das ressourcenschonende Betriebssystem. Firefox OS basiert auf Linux und soll im Gegensatz zu seinen Rivalen mit bescheidenen 120 MegaByte Arbeitsspeicher auskommen. iOS 5 von Apple und Windows Phone 7.5 von Microsoft benötigen mindestens 256 MByte, Android 4 von Google gar 512 MByte.

Firefox OS kommt im April 2013

Als Partner konnte Mozilla mehrere Mobilfunkanbieter wie die Deutsche Telekom, Etisalat, Smart, Sprint, Telecom Italia, Telefónica und Telenor gewinnen. Die ersten Modelle für den südamerikanischen Markt werden von den chinesischen Unternehmen TCL und ZTE fabriziert und sollen in Brasilien ab April 2013 in den Läden stehen.

Firefox OS wurde bereits Anfang Jahr unter dem Namen Boot to Gecko an der Mobilfunkausstellung Mobile World Congress präsentiert, wie 20 Minuten Online im Februar berichtete.

Firefox OS im Video

Quelle: YouTube/CNET

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