LG will Apple ein Schnippchen schlagen

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Optimus G2 vs. iPhoneLG will Apple ein Schnippchen schlagen

Noch bevor im Herbst das neue iPhone kommt, lanciert der koreanische Smartphone-Hersteller LG angeblich selber ein Gerät mit Fingerabdruck-Scanner. Ein schlauer Schachzug?

von
dsc

LG rüstet sich für einen heissen Smartphone-Herbst. Der südkoreanische Geräte-Hersteller hat US-Journalisten am 7. August zu einem Event nach New York eingeladen. Das Teaser-Video (siehe unten) legt den Schluss nah, dass dann das LG Optimus 2 vorgestellt wird.

Abgesehen vom Prozessor, sind noch keine offiziellen Angaben zum neuen LG-Flaggschiff erhältlich. Und doch sind bereits viele (natürlich unbestätigte) Informationen ins Internet gelangt und mittlerweile ist sogar ein Hands-on-Video aufgetaucht. Interessant ist eine neue Funktion, die als Killer-Feature vermarktet werden könnte: Offenbar verfügt das Gerät auf der Rückseite über einen eingebauten Fingerabdruck-Scanner, wie der US-Blog GottaBeMobile vermutete. Dies sollen via Twitter «geleakte» Fotos zeigen.

(Quelle: youtube.com)

Kommentatoren spekulieren, dass LG Apple zuvorkommen will. Bekanntlich arbeiten auch die Kalifornier an einem mobilen Fingerabdruck-Scanner. Fraglich ist allerdings, ob die Sicherheitsfunktion bereits mit der nächsten iPhone-Generation kommt. Das iPhone 5S wird mit grosser Wahrscheinlichkeit im September vorgestellt.

Ist die Zeit reif?

Fakt ist: Apple hat 2012 die Firma AuthenTec geschluckt, die über viel Knowhow auf dem Gebiet verfügt. Zudem hat der iPhone-Konzern nachweislich mehrere Patente eingereicht. Demnach könnte der Fingerabdruck-Scanner in den Homebutton integriert werden.

Der auf Apple-Patente spezialisierte US-Blog Patently Apple gibt zu Bedenken, dass Fingerabdruck-Scanner derzeit ein besonders heisses Eisen seien. Unter dem Eindruck des US-Schnüffelskandals PRISM und der nachfolgenden Enthüllungen könnten viele Smartphone-Nutzer zurückschrecken. Wer will schon seine biometrischen Daten Unternehmen anvertrauen, die von den Geheimdiensten angezapft sind.

Fürs mobile Bezahlen

Seinen vollen praktischen Nutzen würde ein Fingerabdruck-Scanner erst in Kombination mit Apps entfalten. Etwa um das mobile Einkaufen und Bezahlen mit dem Smartphone sicherer zu machen.

Apple dürfte sich gut überlegen, ob die Zeit reif ist dafür. Dank den hunderten Millionen iTunes-Nutzern, die ihre Kreditkartendaten registriert haben, besitzt das Unternehmen zwar eine grosse Marktmacht. Jedoch wäre ein Fehlstart in diesem heiklen Bereich verheerend. Und bislang hat sich das mobile Bezahlen via NFC-Funktion nicht auf breiter Basis durchgesetzt.

Bleibt anzumerken, dass Fingerabdruck-Scanner seit Jahren in Elektronikgeräte integriert werden und verschiedene grosse Tech-Unternehmen wie Sony oder Microsoft ebenfalls auf dem Gebiet forschen. Und auch LG verfügt bereits über einschlägige Erfahrung.

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