Nano-Roboter sollen in Körper gespritzt werden

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Moderne MedizinNano-Roboter sollen in Körper gespritzt werden

Computer werden immer kleiner: Mini-PCs und Nano-Bots sind mittlerweile so klein, dass sie innerhalb des menschlichen Körpers agieren könnten.

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Wissenschaftler der Universität Michigan haben die letzten zehn Jahre an einem Miniatur-Computer gearbeitet. Der Michigan Micro Mote, kurz M3, ist laut den Forschern «der kleinste PC der Welt». Mit einem Volumen von einem Kubikmillimeter ist das Gerät gar kleiner als ein Reiskorn.

Anschlüsse für Tastatur und Maus hat die Maschine nicht. Sie wird über Lichtimpulse gesteuert und auch aufgeladen. Der Stromverbrauch des Mini-PCs sei so gering, dass er selbst in einem Raum ohne natürliches Sonnenlicht betrieben werden könne. Ausgerüstet ist der Mini-Computer etwa mit einer Kamera sowie Temperatur- und Drucksensoren.

Computer im Körper

Zum Einsatz kommen soll der M3 unter anderem in der Medizin. «Der Mini-PC kann etwa in einen Tumor gepflanzt werden und Aufschluss darüber geben, ob die Chemotherapie anschlägt», sagt Professor Dennis Sylvester in einem Video der Universität. Daran arbeiten aber nicht nur Forscher in Michigan, sondern rund um die Welt.

Bereits 2012 haben Forscher der Harvard Universität einen Mini-Roboter präsentiert, der Krebszellen bekämpfen könnte. Auch Wissenschaftler des Max-Planck-Institutes zeigten Anfang 2015 einen Nano-Roboter, der nur wenige hundert Mikrometer gross ist. Im Gegensatz zum Mini-Computer aus den USA kann sich dieses Gerät dank einem Propeller sogar fortbewegen.

Bleibt noch Science-Fiction

«Theoretisch ist bei der Grösse der Konstruktion sogar eine Verwendung innerhalb von Zellen denkbar», sagt der Stuttgarter Max-Planck-Forscher Peer Fischer gegenüber «Die Welt». Auch die US-Forscher arbeiten bereits an einer noch kleineren Version ihres M3-Rechners. Von einem Einsatz innerhalb des menschlichen Körpers sei man aber noch weit entfernt. Bisher funktionieren die Mini-Computer und Nano-Bots erst unter Laborbedingungen.

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