Tipps und Tricks für den Handy-Knipser

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Smarte FotosTipps und Tricks für den Handy-Knipser

Apple, Nokia und Co. versprechen gestochen scharfe Aufnahmen. Die Realität sieht meist verwaschen und grobkörnig aus. Mit ein paar Kniffen gelingen aber auch mit dem Smartphone vernünftige Schnappschüsse.

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Wir erinnern uns: Genüsslich präsentierte HTC-Chef Peter Chou den Journalisten am Mobile World Congress Fotos, die mit dem neuen HTC One geschossen wurden. Der Grund für Chous gute Laune: Neben den HTC-Bildern gingen die unterbelichteten Vergleichsfotos von Apples iPhone hoffnungslos unter.

Auch Sony lockt Smartphone-Käufer mit einer 12-Megapixel-Kamera im brandneuen Xperia S. Während die Hersteller gestochen scharfe Fotos versprechen, sieht die Realität eher verwaschen oder grobkörnig aus. Ob iPhone, Galaxy oder Nokia Lumia, selbst die Premium-Geräte liefern allenfalls bei ausgezeichneten Lichtbedingungen vernünftige Bilder.

Die Schwächen kaschieren

Obwohl Smartphones grundsätzlich keine Foto-Künstler sind, lassen sich mit ein paar Kniffen vernünftige Resultate aus der Kamera zaubern. Bei den meisten Geräten lassen sich geknipste Bilder direkt in der Foto-App mit einem Filter aufhübschen. Die Verbesserung variiert von Aufnahme zu Aufnahme. Oft kommen etwas mehr Kontrast und stärkere Farben ins Foto.

Gut kaschieren lässt sich die durchwachsene Qualität von Handy-Fotos mit diversen Effekt-Filtern (Sepia, Schwarz/Weiss etc.), die unzählige Foto-Apps im Programm haben. Aus einer langweiligen Aufnahme wird mit einem Klick ein stylisches Foto. Am bekanntesten ist mit Sicherheit Instagram für das iPhone und Android. Mit der App lassen sich Schnappschüsse mit wenigen Klicks verschönern, indem ein cooler Filter über das Foto gelegt wird. Für Windows Phone ist InstaCam eine Alternative.

Das Motiv machts

Alles Kaschieren hilft nichts, wenn das Motiv zum Gähnen ist. Mit drei einfachen Regeln lassen sich öde Fotos vermeiden. Einfach zu merken ist die sogenannte Drittel-Regel: Das Hauptmotiv sollte gegen den Rand versetzt zu liegen kommen und Personen sollten das Gesicht Richtung Bildmitte geneigt haben. Konkret teilt man den Bildschirm gedanklich in ein Raster aus drei Mal drei Feldern auf. Das zentrale Bildmotiv - zum Beispiel das Gesicht einer Person - wird auf einen der Schnittpunkte gelegt. Bei manchen Smartphones lässt sich ein Raster einblenden, der dem ungeübten Fotografen bei der Positionierung hilft (siehe Bildstrecke).

Grosses Gähn-Potenzial haben Fotos, die auf Augenhöhe geschossen werden. Eine ungewöhnliche und somit spannende Perspektive lässt sich einfach erreichen, indem man in die Knie geht und mit der Perspektive spielt. Ebenfalls deutlich an Leben gewinnen Aufnahmen, wenn man nicht eine vollständige Szenerie fotografiert, sondern Details in den Fokus rückt.

Dünne Handys und gute Fotos beissen sich

Trotz aller Tricks und Kniffe, Smartphones werden Kompaktkameras in nächster Zeit nicht das Wasser reichen können. Der Grund ist einfach: Extrem hohe Auflösungen machen bei den wenigen Millimeter dünnen Smartphones keinen Sinn, da die Bildqualität immer durch den kleinen Sensor begrenzt wird. Digitale Spiegelreflexkameras haben grosse Bildsensoren, die viel Licht einfangen. In ultradünnen Smartphones fehlt der Platz für genügend grosse Sensoren.

Für die Qualität der Fotos massgebend sind nicht primär die Megapixel, sondern die Grösse der einzelnen Pixel. Die Pixelgrösse ergibt sich aus dem Verhältnis der Sensorgrösse zur Auflösung. Vereinfacht gesagt: Ist die Auflösung hoch, aber der Sensor zu klein, entstehen Bildfehler oder das Foto wirkt körnig. Da kaum jemand zurück zu dickeren Smartphones will, werden ambitionierte Hobby-Fotografen weiterhin nicht an einer Spiegelreflex- oder zumindest Kompaktkamera vorbeikommen.

Der Nokia-Ansatz macht Hoffnung

Die Finnen haben mit dem bereits ausführlich vorgestellten Nokia 808 eine «Wunderwaffe» im Köcher: Mit einer 41-Megapixel-Kamera sollen vernünftige Schnappschüsse möglich werden. Die gigantische Auflösung dient allerdings nicht zum Knipsen übergrosser Fotos, sie wird genutzt, um aus einer grossen Aufnahme automatisch ein kleineres, aber besseres Foto zu erstellen. Das kleinere Foto ist quasi verdichtet und somit schöner.

Die technischen Daten und Beispielfotos lassen erahnen, dass mit dem Nokia 808 im Mai erstmals ein Smartphone erscheint, das mit Kompaktkameras auf Augenhöhe ist. Die Qualität erkauft sich Nokia allerdings mit einem deutlich dickeren Gehäuse an der Stelle, wo die Kamera verbaut ist.

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