iPhone-Hacker baut selbstfahrendes Auto

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Joystick als GashebeliPhone-Hacker baut selbstfahrendes Auto

Er hat das erste iPhone und die Playstation 3 geknackt, jetzt hat der Hacker George Hotz einem Auto das autonome Fahren beigebracht.

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«Hi, ich bin George Hotz und werde bald ein milliardenschwerer CEO sein» – kaum hat der 26-Jährige diesen Satz ausgesprochen, bricht er in Gelächter aus. George Hotz alias Gehot ist bekannt in der Hackerszene. Berühmt wurde er, als er als 17-Jähriger 2007 das iPhone per Jailbreak knackte. Auch der PS3-Konsole nahm er sich an. Mit den Geohot-Hacks konnten Nutzer der Geräte die Einschränkungen der Hersteller umgehen.

Jetzt hat sich Hotz seinem neuen Projekt namens Comma.ai verschrieben. In seiner Garage in San Francisco hat er in den letzten Wochen an einem selbstfahrenden Auto getüftelt, wie «Bloomberg» berichtet. Dabei motzte er einen Honda Acura ILX mit so viel Technik auf, dass das Auto mittlerweile selbstständig fahren kann.

Das Auto, das lernt

Dabei verfolgt Hotz einen anderen Ansatz als Google, Tesla und andere Konzerne, die ebenfalls an autonomen Autos arbeiten. Während diese Fahrzeuge nach strikten Regeln navigieren, lernt sein System bei jeder Fahrt mit künstlicher Intelligenz dazu. Das System sei dennoch relativ schlank: Lediglich 2000 Zeilen Code wurden benötigt. Entstanden ist alles in seiner Garage in San Francisco.

Trainiert wurde das System, indem die Software anderen beim Fahren «zugesehen» hat. Es sei erstaunlich, wie intuitiv sich die Software nach einer so kurzen Zeit verhalte, sagt Hotz. Er plant nun, das System weiterzutrainieren. Aktuell ist es nur auf das Fahren auf der Autobahn ausgelegt.

Geohot erklärt, wie er das Auto in seiner Garage aufgepimpt hat. (Video: Youtube / Bloomberg Business)

Joystick als Gashebel

Hardwaremässig ist sein Auto aber ähnlich aufgebaut wie das der Konkurrenz. Auf dem Dach gibt es ein Laser-Radarsystem, an den Rückspiegeln Kameras. Alle Daten laufen im Handschuhfach zusammen. Als Betriebssystem kommt Linux zum Einsatz. Ein Joystick ersetzt den Ganghebel, und den Überblick behält man dank einem 21 Zoll grossen Display. Lediglich ein paar Wochen hat er gebraucht, um das ganze zum Laufen zu bringen. «Autos sind ja schon fahrende Computer», sagt Hotz zu «Bloomberg».

Das fertige System soll lediglich noch sechs Smartphone-Kameras benötigen, um die Strasse zu sehen. Hotz plant künftig ein Kit für rund 1000 Dollar anzubieten, um ein Auto aufzurüsten. Selbst der CEO von Tesla, Elon Musk, soll sich für die Technik interessiert und ihm einen Job angeboten haben – «ich habe abgelehnt», sagt Hotz.

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