E-Mail steht vor dem Aus
Nervende Spam-Mails und wiederkehrende Ausfälle: IT-Experten gehen davon aus, dass der klassische E-Mail-Verkehr schon bald aussterben wird.
Vergangene Woche trafen sich in Florida im Rahmen der «Future of Web Apps»-Konferenz IT-Experten aus aller Welt. In verschiedenen Vorträgen wurde das Ende des klassischen E-Mail-Verkehrs vorausgesagt. Gerade jüngere Generationen würden vermehrt auf mobile Textdienste und soziale Netzwerke wie Facebook und MySpace setzen. «E-Mails sind für einige Anwender bereits gestorben», ist Google-Entwickler Kevin Marks überzeugt. Technologien wie Open ID trügen dazu bei, dass Online-Identitäten heute mehr als eine E-Mail-Adresse seien und viel mehr Möglichkeiten bieten würden.
Die Zuverlässigkeit der neuen Dienste dürfte massgeblich zum Erfolg beitragen. Denn klassische E-Mail-Provider sehen sich immer wieder mit Ausfällen konfrontiert. So konnten unzählige Yahoo-Mail-User vergangene Woche während längerer Zeit nicht auf ihr elektronisches Postfach zugreifen.
Drastische Zunahme von Spam-Mails
Ein weiterer Punkt, der gegen das Überleben des klassischen Mailverkehrs spricht, sind Spam-Mails. Alleine 2007 wurden weltweit über 120 Milliarden dieser lästigen Nachrichten verschickt. Sicherheitsspezialisten rechnen für das Jahr 2008 mit einer Zunahme um bis zu 40 Prozent. Dabei wird der Grossteil der Spam-Mails von so genannten Zombie-PCs verschickt. Damit sind Rechner gemeint, die vom User unbemerkt als Spam-Schleuder missbraucht werden.
Besonders häufig werden zweistufige Spam-Verfahren eingesetzt. Die Nachrichten enthalten einen Link, der auf eine verseuchte Webseite führt. Nach deren Besuch wird der eigene Rechner zum Zombie-PC. Der so genannte «Dirty-Spam» verzeichnete bereits im letzten Quartal 2007 einen Zuwachs um 253 Prozent.
20minuten.ch-User wissen Rat
«Boeby» setzt auf mehrere Adressen: «Für das hat man doch mehrere Adressen oder nicht? Ich habe auf meinem persönlichen Google-Mailfach kein Spam, da ich diese nur Freunden oder wirklich seriösen Firmen mitteile. Für irgendwelche Registrationen im Internet habe ich noch 2 andere Mailfächer. Gruss Boeby, ( der kein Spam-Problem hat.)»
«Jiri» fordert eine digitale Briefmarke: «Wie wäre es mit einer elektronisch verschlüsselten Briefmarke die man kaufen muss? Ich denke, wenn man da eine ausgeklügelte Software entwickeln würde, hätte man noch eine Chance gegen die Spamflut.»
«Keiner» will das Übel bei der Wurzel packen: «Meiner Ansicht nach, tut die Internet-Polizei zu wenig gegen Spam-Versender. Mit den heutigen Mitteln ist es möglich, die Mails zurückzuverfolgen und den Absender ausfindig zu machen. Hinter den Spams stehen weltweit ca. 500 Personen, diese regieren die Welt!»
«Popey2» denkt laut über den gebührenpflichtigen Mailverkehr nach: «Wenn jedes E-Mail z.B. nur 0.1 Rappen kosten würden, hätte bald niemand mehr Spam in seiner Mailbox. Die grosse Herausforderung wäre einzig das Verrechnen der Kosten.»