Apple droht Exportverbot für iPads in China

Aktualisiert

Streit um NamensrechteApple droht Exportverbot für iPads in China

Ausgerechnet im grössten Wachstumsmarkt steht Apple gewaltig unter Druck. Der Streit um den Markennamen «iPad» eskaliert - und die Zulieferfirmen werden genauer unter die Lupe genommen.

Das US-Unternehmen Apple lässt seine iPads und iPhones von dem taiwanesischen Unternehmen Foxconn in China produzieren.

Das US-Unternehmen Apple lässt seine iPads und iPhones von dem taiwanesischen Unternehmen Foxconn in China produzieren.

Der Streit um den Namen iPad in China droht zu eskalieren: Der chinesische Bildschirmhersteller Shenzhen Proview Technology kündigte am Dienstag einen Antrag an, mit dem die Ein- und Ausfuhr vom Zoll blockiert und die iPads beschlagnahmt würden. Die Lieferungen der Apple-Tablets verstiessen gegen Proviews Recht am Namen iPad, sagte ein Anwalt des Unternehmens. Ein Termin für die geplante Einreichung des Antrags bei den Behörden wurde nicht genannt.

Das Unternehmen habe den Handelsnamen 2001 in China eintragen lassen, betonte der Anwalt Xie Xianghui. Apple kaufte die Rechte an dem Namen 2009 von der taiwanischen Zweiggesellschaft Proview Taipei. Das chinesische Unternehmen hält nach eigenen Angaben jedoch immer noch die Rechte an dem Namen im eigenen Land. Bereits im Dezember urteilte ein chinesisches Gericht zugunsten von Proview. Apple legte Berufung ein.

Apple kämpft

Das US-Unternehmen mit Sitz im kalifornischen Cupertino verteidigt sein Recht auf den Markennamen. «Wir haben vor Jahren die weltweiten Rechte am Markennamen iPad in zehn verschiedenen Ländern erworben. Proview sträubt sich, die gegenüber Apple China gemachten Zusagen zu honorieren», sagte Apple-Sprecherin Carolyn Wu in Peking.

China ist der grösste Wachstumsmarkt für Apple-Produkte weltweit. Das US-Unternehmen lässt seine iPads und iPhones von dem taiwanesischen Unternehmen Foxconn im Süden Chinas produzieren. Nach Berichten chinesischer Medien ist Proview hoch verschuldet und könnte daher einen Vergleich anstreben. Die Möglichkeit von Unternehmen, Produkte von der Zollbehörde des Landes beschlagnahmen zu lassen, geht auf den Druck westlicher Hersteller zurück, die von Peking verlangten, strengere Massnahmen gegen Produktpiraterie zu ergreifen.

Arbeitsbedingungen in China werden überprüft

Unterdessen ordnete Apple an, die Arbeitsbedingungen in seinen chinesischen Fabriken von einer unabhängigen Organisation überprüfen zu lassen. Die Vereinigung für faire Arbeit (FLA) begann nach Angaben von Apple am Montag ihre Inspektionen in Werken, in denen iPads und iPhones montiert werden.

Betroffen waren demnach Foxconn-Werke in Shenzhen mit hunderttausenden Beschäftigten. 2010 war es dort zu einer Serie von Selbstmorden unter Arbeitern gekommen. Apple geriet wegen der Arbeits- und Umweltbedingungen bei Zulieferern insbesondere aus China daraufhin in die Kritik (20 Minuten Online berichtete).

Im Januar veröffentlichte das Computerunternehmen erstmals eine Liste seiner Zulieferer und trat der in Washington ansässigen FLA bei. Die Gruppe aus Unternehmen und Universitäten strebt die Verbesserung von Arbeitsbedingungen an. Ergebnisse der Überprüfung sollen ab Anfang März unter www.fairlabor.org bekannt gegeben werden. (dapd)

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