Tablet im AusverkaufHP verscherbelt sein TouchPad für 99 Euro
Im deutschen HP Store gibt es das TouchPad zum Schleuderpreis. Die Website ist zwischenzeitlich unter dem Andrang der Schnäppchenjäger zusammengebrochen.

HP steigt aus dem Tablet-Markt aus. Die letzten Geräte werden nun verramscht.
Letzte Woche gab Hewlett Packard bekannt, per sofort aus dem Tablet- und Smartphone-Markt auszusteigen – notabene nur einige Wochen nach der Lancierung des lange erwarteten HP TouchPads. Um die Lager möglichst rasch zu räumen, verramscht der Konzern die brandneuen webOS-Tablets nun ab 99 Euro.
Der Kampfpreis zeigt offenbar Wirkung. Wer den deutschen HP Store besucht, wird mit folgender Meldung begrüsst: «Die signifikante Preisreduktion führte zu einer überwältigenden Nachfrage. Das Produkt ist temporär ausverkauft.» Auch das kürzlich lancierte Smartphone Pre 3 soll nur noch 79 Euro kosten, berichtet spiegel.de. Auf der Website des HP-Stores wurde der Link zum Ausverkauf der WebOS-Produkte inzwischen deaktiviert, so dass sich der Kampfpreis des Pre 3 nicht überprüfen liess.
Schweizer müssen sich gedulden
Wer im Schweizer HP-Store nach einem ähnlichen Schnäppchen wie in Deutschland sucht, wird enttäuscht. Das TouchPad und das Pre 3 wurden in der Schweiz, im Gegensatz zu Deutschland, offiziell noch gar nicht eingeführt. Daher gibt es bei uns auch kein Sonderangebot von HP. Ob das TouchPad für 99 Euro im deutschen HP-Store definitiv ausverkauft ist, konnte HP Schweiz auf Anfrage nicht bestätigen. Offenbar herrscht derzeit allerorts Verwirrung, wie viele TouchPad-Tablets noch verfügbar sind. Es sei unklar, ob nach der Preissenkung auf 99 Euro noch genügend Ware verfügbar ist, um den weltweiten Markt zu decken, heisst es beim Schweizer Online-Händler Digitec.
Hierzulande ist der internationale Preissturz noch nicht angekommen. Bei den meisten Online-Händlern kostet das 16-GB-Modell noch immer 500 bis 600 Franken. Digitec beispielsweise hat den Preis von 600 auf 500 Franken gesenkt. Damit sind die Schweizer Händler aber noch weit von den ausländischen Schnäppchen-Angeboten entfernt.
«Auch bei Digitec gab es einen leichten Anstieg der Verkaufszahlen. Gut möglich, dass es auch bei uns noch eine Preissenkung geben wird, das lässt sich jedoch schwer voraussagen», sagt das Unternehmen. Etwas besser sieht es für die Konsumenten beim Smartphone Pre 3 aus. Kostete das Gerät vor einer Woche noch rund 500 Franken, ist es nun im Online-Handel ab 345 Franken erhältlich.
Auch in den USA stürzten sich die Konsumenten am Wochenende auf die letzten HP-Tablets. Statt ursprünglich 500 US-Dollar kostete die 16-Gigabyte-Variante noch 99 Dollar. Der Preis des 32-Gigabyte-Modells fiel von 599 auf 149 Dollar. Bei der US-amerikanischen Handelskette Best Buy dauerte es angeblich nur 15 Minuten, bis das TouchPad restlos ausverkauft war, schreibt die Techsite winfuture.de.
Lohnt sich der Kauf?
Wer noch ein TouchPad zum Schnäppchenpreis von 99 Euro findet und nur wenige Standard-Apps braucht, kann wohl nicht viel falsch machen. Die Grösse und technischen Daten des Tablets sind mit dem iPad 2 vergleichbar. In den meisten Tests der Fachpresse schnitt das TouchPad mit einer durchschnittlichen Bewertung ab.
Der gravierenste Haken beim HP-Sonderangebot: Die Zukunft des Betriebssystems webOS 3.0 ist mehr als ungewiss. HP hat webOS erst vor einem Jahr mit der Übernahme von Palm erworben. Da webOS nie die Verbreitung von iOS oder Android hatte, fällt die Auswahl der Apps bei den HP-Geräten weit bescheidener aus. Besitzer eines iPhones oder Android-Handys, die den Kauf des HP-Tablets in Erwägung ziehen, werden auf zahlreiche Apps verzichten müssen. Mit der Einstellung der webOS-Geräte werden wohl auch keine neuen Apps veröffentlich werden. Unklar ist zudem, ob und wie lange System-Updates erscheinen werden.
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