«Es ist beängstigend»Datenpanne im EVD
Mehrere Hundert E-Mail-Accounts von Mitarbeitern des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements wurden gelöscht. Die Daten konnten nur teilweise wiederhergestellt werden.

«Der Account von Bundesrat Schneider-Ammann war nicht betroffen», versichert eine EVD-Pressesprecherin gegenüber 20 Minuten Online.
«Am Freitag, dem 28. Januar ging der Spuk los und wir konnten nicht mehr auf unsere E-Mail-Accounts zugreifen. Laut meinen Informationen waren über 400 Mitarbeiter davon betroffen. Die Blockade konnte erst am darauffolgenden Montag aufgehoben werden», erklärt Sandro K. (Name der Red. bekannt), Mitarbeiter des Eidgenössischen Volkswirtschaftdepartements (EVD), gegenüber 20 Minuten Online.
Die Firma IBM kümmert sich seit 2004 um die Bürokommunikation im Volkswirtschaftsdepartement. Laut Sandro K. war es auch ein IBM-Mitarbeiter, der die sensiblen Daten aus Versehen gelöscht hatte. Seitens von IBM wurden die Mitarbeiter über den internen News-Ticker lediglich informiert, dass die Probleme erkannt seien und angegangen würden.
Daten nicht mehr auffindbar
«Betroffen sind vor allem Aussenstationen. Ich weiss nicht, ob auch der Bundesrat dazugehört. IBM ist offenbar total hilflos und weiss nicht mehr weiter» sagt Sandro K. und ergänzt: «Ich finde es beängstigend, dass ein einzelner Mitarbeiter so ein sensibles System einfach so manipulieren kann.»
Die E-Mail-Accounts wurden inzwischen auch wiederhergestellt. «Allerdings sind noch heute bei einigen Kollegen persönlich angelegte Ordner nicht mehr auffindbar. Unsere IT hat zudem festgestellt, dass der aktuelle Datenbestand kleiner ist, als er es noch vor dem Super-GAU war.»
«Bundesrat Schneider-Ammann war nicht betroffen»
Dem widerspricht eine Pressesprecherin des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements. Gegenüber 20 Minuten Online bestätigt sie zwar den Vorfall, versichert aber, dass sämtliche Daten wiederhergestellt werden konnten: «Ende vorletzter Woche wurden 445 Accounts des EVD, vorwiegend bei den landwirtschaftlichen Forschungsanstalten, durch den Bürokommunikationsprovider IBM irrtümlich gelöscht. Vorübergehend konnte auf die Mails von zwei Tagen und teilweise auf die persönliche Datenablage nicht zugegriffen werden. Alle Accounts und Daten wurden wiederhergestellt, es kam zu keinen Datenverlusten. Die Wiederherstellung der Mails ist noch nicht vollständig abgeschlossen. Sensible Daten waren nicht betroffen, ebenso wenig der Account von Bundesrat Schneider-Ammann.»
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