«Boot to Gecko»Mozilla greift Android und Apples iOS an
Mit einem Internet-basierten Betriebssystem fordert der Firefox-Anbieter Mozilla die Smartphone-Platzhirsche heraus. Das erste Mozilla-Handy soll noch 2012 auf den Markt kommen.
Das neue «Boot to Gecko», kurz B2G, soll den herkömmlichen Smartphone-Betriebssystemen Android von Google und iOS von Apple Konkurrenz machen. Da sämtliche Anwendungen über das Internet laufen, werde Speicherkapazität und Leistung eingespart, erklärte Mozillas Chefentwickler Brendan Eich am Dienstag am Mobile World Congress in Barcelona. Dadurch könne ein mit Boot to Gecko ausgestattetes Smartphone wesentlich günstiger verkauft werden als die Konkurrenzprodukte.
Spanischer Partner
Als Partner konnte Mozilla den spanischen Telekomkonzern Telefónica gewinnen. Gemäss dem Leiter der Produktentwicklung bei Telefónica Digital, Carlos Domingo, können Smartphones mit Boot to Gecko bis zu zehn Mal billiger werden als ein iPhone mit dem Betriebssystem iOS.
Telefónica plant nun, noch in diesem Jahr Smartphones mit dem neuen Mozilla-Betriebssystem auf den Markt zu bringen. Domingo zufolge bietet das Produkt dem Telefónica-Konzern grosse Möglichkeiten in Lateinamerika, wo bislang viele Kunden aufgrund der hohen Preise vor einem Smartphone-Kauf zurückschreckten.
Eigene App Stores
Mozilla geht es bei Boot to Gecko darum, das Web weiterzuentwickeln, wie golem.de im vergangenen Herbst berichtete. Es gehe nicht darum, eine neue Plattform zu schaffen. Was für Boot to Gecko entwickelt wird, solle auch in Web-Browsern zur Verfügung stehen. Das bedeutet, dass Applikationen, die in Boot to Gecko laufen, auch in Firefox und jedem anderen modernen Browser funktionieren. Auch passende App Stores soll es geben, wobei Mozilla auch hier auf Webstandards setzt, damit jeder einen App Store betreiben und Entwickler ihre Applikationen auch weiterhin selbst vertreiben können. (sda)
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