CyberchondrieGoogeln kann Ängste auslösen
Immer mehr Leute suchen im Internet nach Gesundheitsinfos – und bilden sich wegen des Gelesenen schlimme Krankheiten ein. Experten zeigen sich besorgt über diese Cyberchonder.
In der Schweiz suchen laut einer Studie der ETH bereits 42,5 Prozent der Befragten im Internet nach Gesundheitsinformationen. Ein Fünftel von nicht hypochondrisch veranlagten Befragten gab an, die Websuche führe sie regelmässig von Infos über harmlosere zu schwereren Krankheiten, so eine Studie von Microsoft. Hypochonder leiden unter Ängsten, eine ernsthafte Erkrankung zu haben – ohne dass es dafür einen objektiven Befund gibt.
«5 bis 10 Prozent unserer Patienten haben bereits vor der Arztkonsultation im Internet nach einer Erklärung für ihre Beschwerden gesucht», bestätigt Felix Huber, Leiter des Ärztenetzwerks Medix Zürich. Und: «Die meisten verlieren während dem Surfen die Übersicht und bekommen es mit der Angst zu tun.» Es sei deshalb wichtig, dass Infos aus dem Web von Ärzten, Telemed-Services oder Expertenforen strukturiert werden, sagt Cédric Berset, Sprecher von Medgate. Doch: «Viele Ärzte verfügen über zu wenig Internetkompetenz und können ihren Patienten kaum seriöse Websites empfehlen», bemängelt Urs Dahinden, Gesundheits-Kommunikationsexperte der HTW Chur. Was dies kostet, können die Krankenkassen-Branchenführer, Helsana und CSS, allerdings nicht sagen.