Schlechte NachrichtenBlackBerry 10 verzögert sich massiv
Die ersten BlackBerry-Smartphones mit dem neuen Betriebssystem können erst ab Ende 2012 ausgeliefert werden. Ein weiterer Tiefschlag für Research in Motion (RIM).

Mike Lazaridis, Co-CEO von Research in Motion, musste die Anleger über die jüngsten Probleme informieren.
Noch mehr «Bad News» aus Kanada: Die ersten Smartphones mit dem neuen Betriebssystem BlackBerry 10 werden sich massiv verzögern. Der kanadische Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) hat eine deutliche Verspätung bezüglich der Markteinführung eingeräumt. Für die Blackberry-10-Handys würden hochkomplexe Chips benötigt, die erst ab Mitte 2012 zur Verfügung stünden, sagte Co-Chef Mike Lazaridis am Donnerstag in einer Konferenzschaltung. Das für die Zukunft des Unternehmens massgebliche Produkt könne daher erst ab Ende des kommenden Jahres ausgeliefert werden.
Die beiden Konzernchefs Jim Balsillie und Mike Lazaridis bitten ihre Aktionäre denn auch weiter um Geduld: Es werde einige Zeit dauern, bis sich RIM neu aufgestellt habe, erklärten sie am RIM-Firmensitz im kanadischen Waterloo. Die Co-Chefs, deren Rücktritt von immer mehr unzufriedenen Investoren gefordert wird, haben zudem angekündigt, ab jetzt nur noch für ein symbolisches Jahresgehalt von einem Dollar zu arbeiten.
Aktie stürzt ab
Für das Geschäftsquartal, das mit dem 26. November endete, wies RIM zugleich einen Gewinn von 265 Millionen Dollar aus - ein Rückgang von 71 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz fiel um sechs Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar. Nach der Bekanntgabe der Zahlen stürzte die Aktie des Unternehmens um beinahe sieben Prozent ab und notierte nachbörslich bei 14,09 Dollar.
Angesichts der harten Konkurrenz durch das iPhone und anderer Smartphones mit Googles Android-Software rechnet RIM auch für das laufende Quartal mit einem Rückgang der Verkaufszahlen. In den USA ist der Anteil des Unternehmens am Smartphone-Markt von 44 Prozent im Jahr 2009 auf nur noch 10 Prozent im laufenden Jahr gesunken.
Analysten zufolge hängt die Zukunft des einst richtungsweisenden kanadischen Unternehmens wesentlich von der Entwicklung und Etablierung einer neuen Software-Plattform ab. In die Schlagzeilen geraten war RIM zuletzt mit einem Netzwerkausfall, der in Europa bis zu drei Tage dauerte.
Neuer Name erzwungen
Mit BlackBerry 10 wird die zukünftige Generation der BlackBerry-Smartphones und -Tablets auf demselben Betriebssystem basieren. Das neue Betriebssystem soll zu einem grossen Teil auf dem QNX-Betriebssystem basieren und das klassische BlackBerry OS ersetzen. QNX kommt derzeit bei RIMs PlayBook-Tablet zum Einsatz. Die nächste PlayBook-Version 2.0 soll im Februar ausgeliefert werden.
RIMs zukünftiges Betriebssystem sollte eigentlich unter dem Namen BBX auf den Markt kommen. Da BBX bereits eine eingetragene Marke der Firma BASIS International ist, musste der BlackBerry-Hersteller auf die Bezeichnung BlackBerry 10 ausweichen. (dsc/dapd)
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