Kinder drehen Kinderpornos

Aktualisiert

Kinder drehen Kinderpornos

Über ein Dutzend Schüler im Zürcher Oberland filmten sich gemäss dem Nachrichtenmagazin «Facts» mit Handys beim Gruppensex. Jetzt ermittelt die Polizei.

Als sich ein Mädchen bei der Schulleitung beklagte, dass sie auf dem Schulhof sexuell bedrängt wurde, schöpften die Verantwortlichen Verdacht. Die Befragungen und Schilderungen von Schülern, Lehrern und Eltern ergaben ein so schockierendes Ausmass an sexuellen Aktivitäten, dass Schulleiter Walter Wolf umgehend den Krisenstab zusammenrief. «Es besteht der erhärtete Verdacht, dass die Schüler in Gruppen Oralsex praktiziert und mit den Handys gefilmt haben. Diese Filme wurden wie Trophäen auf dem Pausenhof herumgezeigt», erklärt Wolf in einem Artikel der morgigen Ausgabe des Nachrichtenmagazins «Facts».

14 Schüler wurden von den Kantonspolizisten aus den Klassen geholt. Die 13- bis 16 jährigen Jungen mussten ihre Handys abgeben. Bis jetzt wurden mindestens zwei verschiedene Filme mit sexuellem Inhalt sichergestellt, wie die Polizei bestätigte. Falls darauf Minderjährige bei sexuellen Handlungen zu sehen sind, gelten die Streifen als Kinderpornografie und fallen unter die entsprechenden rechtlichen Bestimmungen.

Sexparties mit den Jugendlichen aus den Nachbarorten

Was alles auf dem Schulareal und was ausserhalb stattfand, ist noch unklar. Laut Schulleitung hätten die Jugendlichen aber regelmässig mit Schülerinnen und Schülern aus anderen Gemeinden Sexpartys gefeiert und auch da gefilmt. Schockiert war Walter Wolf von der Coolness, die die mehrheitlich ausländischen Knaben bei der Befragung an den Tag gelegt hätten. Ausserdem habe er über die Tatsache gestaunt, dass viele Schüler offensichtlich schon lange von den sexuellen Handlungen wussten.

Wieviele Mädchen mitgemacht haben, wird noch ermittelt. Zurzeit weist alles darauf hin, dass sie sich freiwillig auf die Sexpraktiken eingelassen haben. Aber auch das wird noch abgeklärt.

Die Mädchen und die 14 verdächtigten Schüler müssen an einem Informationsabend mit Eltern und Schülern antreten. Trotzdem bekommen sie eine letzte Chance. Klar ist aber, dass sie im Wiederholungsfall sofort von der Schule fliegen.

Quelle Facts/voi

Serie: Generation YouTube

Ob Prügelfilm, Schlampen-Video oder Lehrer-Mobbing, die multimediale Demütigung des Anderen ist laut verschiedenen Experten zum Volkssport geworden. Und immer mit dabei an der vordersten Erniedrigungsfront: Das Handy als Tatwaffe.

Polizisten, Statistiker und Psychologen machen inzwischen die permanente Reizüberflutung und die zunehmende Vermischung von virtueller Computerrealität und Wirklichkeit verantwortlich für den Besorgnis erregenden Anstieg an schwerer Jugendgewalt. Die zunehmende Brutalität wird mit der Verrohung durch die permanente Gewaltgewöhnung erklärt.

In einer Serie nimmt sich 20minuten.ch den verschiedenen Aspekten der neuen „Gewaltdimension“ an. Zur Sprache kommen jugendliche Filmer, - die meist gar nicht wissen, was sie tun, -, Psychologen werden zu Rate gezogen und Polizisten befragt. Die meist entweder völlig überforderten oder völlig ahnungslosen Eltern werden ebenso wenig vergessen, wie die Rolle der Medien. Die bewegen sich, je nach Situation, schnell auf dem schmalen Grad zwischen Aufklärern der Öffentlichkeit und Helfershelfern der Handy-Mobber.

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