Riccardo MontolivoDer Deutsche unter den Italienern
Riccardo Montolivo ist nur ein halber Italiener. Auf seinem rechten Schuh trägt er zu Ehren seiner Mutter eine deutsche Flagge. Das wird auch im Halbfinal gegen Deutschland so sein: «Mama ist heilig!»
Wenn Deutschland und Italien im Halbfinale aufeinandertreffen, wird sich das für einen Spieler ein wenig anders anfühlen als für die restlichen 21 auf dem Platz: Riccardo Montolivo. «Das wird ein ganz besonderes Spiel für mich», sagte der 27-Jährige, der eine deutsche Mutter und einen italienischen Vater hat.
Fast hätte Montolivo seinen Traum vom EM-Halbfinale gegen Deutschland mit seinen eigenen Füssen zerstört, genauer gesagt mit seinem rechten. Auf diesem Schuh hat der italienisch-deutsche Doppelbürger zu Ehren seiner Mutter eine Deutschland-Flagge anbringen lassen. Als einziger Schütze der Azzurri verfehlte er bei seinem ersten EM-Einsatz von Beginn weg das Tor im Elfmeter-Krimi gegen England. Sein Schuss sei schlecht gewesen, aber «zum Glück haben wir einen Torhüter wie Buffon», sagte Montolivo nach dem Viertelfinal-Sieg gegen England.
«Glaube, dass meine Mutter Italien die Daumen drückt»
Seine Mutter Antje stammt aus Schleswig-Holstein an der Ostsee und ist mit einem Italiener verheiratet. Ihr Sohn hat die doppelte Staatsbürgerschaft, sagt aber von sich selber, er sei zu «90 Prozent Italiener». Dennoch denkt er nicht daran, die Flagge auf dem Schuh vor dem Duell mit seinem «Mutterland» abzunehmen. «Nein, nein», soll er gemäss «tz-online» interveniert haben, «Mama ist heilig!»
Ob er auch im bevorstehenden EM-Halbfinale von Beginn weg ran darf, ist ungewiss. Der Familienstreit dagegen ist programmiert. «Ich glaube, dass meine Mutter Italien die Daumen drückt, weil ich ihr Sohn bin.» Und wenn es erneut zum Elfmeterschiessen kommt, dann will er besser vorbereitet sein. Im Training will er den Schuss vom Punkt «nochmals üben».
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