Cesare Prandelli«Wir konnten nicht mithalten»
Italien wird im EM-Final von überragenden Spaniern regelrecht überrollt. Dennoch ist Nationalcoach Cesare Prandelli stolz auf das Geleistete seiner Mannschaft.
Italien war chancenlos. Nach einem grossartigen Turnier wurde dem Team von Cesare Prandelli im Final brutal die Grenzen aufgezeigt. Gleich mit 4:0 mussten sich die tapfer kämpfenden Italiener geschlagen geben. «Wir waren mit Leib und Seele dabei, konnten aber nicht mithalten», so das vernichtende Fazit des italienischen Nationaltrainers kurz nach der Final-Niederlage.
Nach dem 1:1 im Gruppenspiel, wo die spanische Tiki-Taka-Maschine gewaltig ins Stottern gekommen war, hatte Italien der Offensivkraft der Furia Roja im Final nichts entgegenzusetzen. «Wir spielten so gut wir konnten. Das Wunder haben wir nicht geschafft, aber trotzdem Fantastisches geleistet», fällt das Fazit dennoch positiv aus.
Während den vergangenen zwei Jahren hat Prandelli Grosses geleistet. Nach der WM 2010 übernahm er das Team und formte daraus eine grösstenteils neue Mannschaft. Und noch ist nicht Schluss, der 54-Jährige hat einen Vertrag bis 2014. «Als Team werden wir weiter wachsen, unsere Leistungen verbessern. Man muss unserem Team Zeit geben, um sich noch mehr zu entwickeln», so Prandelli.
Casillas: «Wir wissen, dass unsere Landsleute feiern können»
Trainerkollege Vicente Del Bosque war die Ruhe in Person. Völlig gelassen stellte er sich nach der Pokalübergabe den Fragen der Journalisten. «Ich bin stolz auf meine Spieler, die ganze Mannschaft hat zusammengehalten.» Nicht einmal als der 61-Jährige auf das fulminante Offensivfeuerwerk seiner Furia Roja angesprochen wurde, vermochte er aus sich rauszukommen. «Wir waren die ganze Zeit über dominant, haben offensiv gespielt», war das Fazit des wortkargen Spaniers.
Captain Iker Casillas wusste die Überlegenheit der Spanier etwas zu konkretisieren. «Die Art und Weise, wie wir den Ball eroberten, halten konnten und unsere Torchancen nutzten, machte den Unterschied», so der Keeper von Real Madrid, der während des ganzen Turniers nur einen Gegentreffer hinnehmen musste.
Auf die Frage, was er bei der Ankunft in Madrid erwarte, reagierte Casillas gelassen. Der Welt- und Europameister, der seit 1999 Teil der ersten Mannschaft von Real Madrid ist, weiss mittlerweile, wie in der spanischen Hauptstadt gefeiert wird. «Wir wissen schon, dass unsere Landsleute gut feiern können und darüber sind wir ganz froh.»
Buffon: «Es gibt eine Mannschaft, die besser ist»
Nichts zu feiern haben die Italiener. Dennoch werden auch Gianluigi Buffon und seine Teamkollegen bei ihrer Rückkehr in die Heimat mit offenen Armen empfangen. «Wir haben eine tolle Mannschaft und haben unser Bestes gegeben», weiss auch der Keeper von Juventus Turin. «Es gibt halt eine Mannschaft, die einfach besser ist. Das hat man heute gesehen», zollte der 34-Jährige dem alten und neuen Europameister Tribut. Es gäbe nichts, was man seiner Mannschaft vorwerfen könne.