Euro 2012Kroatien gewinnt Duell der Aussenseiter
Kroatien schlägt Irland mit 3:1 und ist damit Leader der Gruppe C. Dahinter folgen Spanien und Italien, die sich im ersten Gruppenspiel 1:1 trennten.
In der Gruppe C heisst der Tabellenführer nach dem ersten Spieltag Kroatien. Das Team von Slaven Bilic bezwang im strömenden Regen von Posen den Aussenseiter Irland mit 3:1.
Blitzstart der Kroaten
Gewinnbringend sollte für die Kroaten die Kopfballstärke von Mario Mandzukic sein. Mit dem obersten Körperteil erzielte der Stürmer vom VfL Wolfsburg das 1:0 nach knapp 160 Sekunden. Die Iren hatten sich nicht aus der Umklammerung lösen können. Mandzukic, erst noch beinahe aus dem Gleichgewicht geraten, profitierte. Dies war das bisher schnellste Tor an dieser EM. Und nach rund 180 Sekunden in der zweiten Halbzeit provozierte Mandzukic das 3:1. Sein Kopfball fand via den einen Pfosten und via den Schädel von Shay Given den Weg ins Netz. Dem irischen Keeper, seines Zeichens Rekord-Nationalspieler seines Landes, war das Glück in seinem 123. Nationalmannschafts-Einsatz gar nicht hold.
Zu Gegentoren eingeladen
Nicht nur bei Mandzukics Toren sahen Vertreter von Irlands Defensive nicht sonderlich gut aus. Auch das 1:2 kurz vor der Pause war auf Selbstverschulden zurückzuführen. Zwei «Boys in Green» berührten den Ball nach einem abgewehrten Weitschuss, sie konnten das Leder aber nicht aus der Gefahrenzone befördern, ja legten es sogar Nikica Jelavic praktisch vor die Füsse, sodass dieser aus günstiger Position nur noch einzuschieben brauchte. Die Iren reklamierten ein Offside, doch die Unparteiischen um den holländischen Schiedsrichter Björn Kuipers wimmelten die Protestierenden zu Recht ab. Jelavic läuft in diesem Jahr zu grosser Form auf. In der Winterpause hatte er von den Glasgow Rangers zu Everton gewechselt. Seither hat er in 16 Partien für die Liverpooler 11 Tore geschossen.
Spielerisch bescheidene Iren
Erwartungsgemäss konnte Irland mit spielerischen Mitteln nicht viel bewegen. So erstaunt es nicht, dass der zwischenzeitliche Ausgleich zum 1:1 in der 19. Minute bei einer Standardsituation fiel. Innenverteidiger Sean St. Ledger vom englischen Zweitdivisionsklub Leicester City drückte den Ball nach einer Freistoss-Flanke kraftvoll über die Linie. Er hatte bei dieser Aktion den Zweikampf in der Luft gegen Vedran Corluka zu seinen Gunsten entschieden. Corluka hatte auch den Freistoss verschuldet. Der Abwehrmann von Bayer Leverkusen hatte keinen starken Auftritt. Lange machte er nur durch Fouls auf sich aufmerksam. Bestraft wurden seine Unkonzentriertheiten jedoch nur einmal.
Nach dem 1:3 fanden nämlich die von Trainer-Senior Giovanni Trapattoni betreuten Iren kein Mittel mehr, um den gegnerischen Verteidigungsblock zu überwinden. Pech hatten sie in der 63. Minute, dass ihnen nach einem Rencontre zwischen ihrem Captain Robbie Keane und Gordon Schildenfeld kein Foulpenalty zugesprochen wurde. In der Nachspielzeit hatte Keith Andrews das 2:3 auf dem Kopf, es wäre aber wohl zu spät gekommen. Ansonsten liessen die Kroaten nichts mehr anbrennen. Der im Kanton Aargau aufgewachsene Ivan Rakitic hätte in der 78. Minute mit einem schönen Schuss von der gegnerischen Strafraumgrenze aus beinahe noch das 4:1 markiert. Rakitic meinte nach dem Abpfiff: «Wir haben verdient gewonnen, müssen aber weiterhin Gas geben. Die grossen Brocken in dieser Gruppe warten noch.»
Irland - Kroatien 1:3 (1:2)
Miejski, Posen. - 40'000 Zuschauer. - SR Kuipers (Ho).
Tore: 3. Mandzukic 0:1. 19. St. Ledger 1:1. 43. Jelavic 1:2. 48. Mandzukic 1:3.
Irland: Given; O'Shea, St. Ledger, Dunne, Ward; McGeady (54. Cox), Whelan, Andrews, Duff; Doyle (53. Walters), Keane (75. Long).
Kroatien: Pletikosa; Srna, Corluka, Schildenfeld, Strinic; Vukojevic; Rakitic (92. Dujmovic), Modric, Perisic (89. Eduardo); Mandzukic, Jelavic (72. Kranjcar).
Bemerkungen. Verwarnungen: 45. Andrews (Foul). 53. Modric (Foul). 84. Kranjcar (Foul).
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