007-Produzentin Broccoli«Als Kind dachte ich, Bond sei real»
Barbara Broccoli ist die starke Frau hinter James Bond. Ihr Vater startete die Film-Reihe, als sie ein Baby war. Uns erzählt sie, wie es weitergeht.
Der Trailer zu «Spectre». Quelle: Youtube.com
Können Sie verraten, wie Hoch das Budget für «Spectre» war?
Barbara Broccoli: Nein, aber es war eine grosse Summe. Ich glaube, man sieht jedoch, dass das Geld auf der Leinwand gelandet ist. Das war auch immer das Credo meines Vaters, und das habe ich auch versucht zu befolgen.
Dieser Film ist wie ein Abschluss für Craigs Bond. Jetzt fragen sich alle: Wie wird es für 007 weitergehen?
Ich hoffe, dass es mit Craig weitergeht. Ich finde ihn toll, und offensichtlich nicht nur ich, sondern auch das Publikum. Ich werde alles daran setzen, dass er bleibt.
Was haben Sie mit der Figur vor?
Es ist immer eine Herausforderung, die Balance zu halten zwischen dem, was die Fans wollen und dem Anspruch, etwas Neues, Überraschendes zu bringen. Ich glaube, am Schluss dieses Films sind die Möglichkeiten endlos. Das ist eine gute Ausgangslage.
Was ist der nächste Schritt für Sie?
Erst einmal machen wir Pause. Wir haben drei Jahre an dem Film gearbeitet. Es war aufregend, aber jetzt wollen wir den Erfolg und die Reaktionen des Publikums geniessen. Im Frühling fangen wir dann wieder an.
Wie haben Sie den Titelsong ausgewählt? Gibt es da so etwas wie eine Shortlist?
«Spectre» dreht sich um Bond selbst und seine emotionalen Konflikte. Es war wichtig, einen Song zu haben, der das reflektiert. Sam Smith war eine offensichtliche Wahl für uns. Er kam rein, wir haben ihm das Drehbuch gegeben und gesagt, er solle sich mal Gedanken machen.
Und dann?
Er kam mit einem Demo wieder und es war perfekt für «Spectre». Wir haben auch an andere Künstler gedacht, aber ihn haben wir als Erstes angefragt und weil das Ergebnis so gut war, haben wir niemand anderen mehr kontaktiert.
Sie sind das echte Bond-Girl. Wie war es, mit 007 aufzuwachsen?
Es war ein Privileg, ein aufregendes Leben. Ich war ein Jahr alt, als mein Vater den ersten Film produzierte. Ich bin auf den Sets und Locations aufgewachsen, das war ein grosser Teil meines Lebens.
Sie sagen oft, Bond sei wie eine Familie.
Viele unserer ehemaligen Darsteller kamen zur Weltpremiere nach London. Wir halten weiterhin Kontakt zu ihnen. Interessanterweise sind es die Bond-Frauen, die einen kleinen Club gegründet haben. Die meisten arbeiten nie miteinander, treffen sich aber privat oder widmen sich gemeinsam Charity-Projekten.
Wussten Sie als Kind, dass James Bond gar kein echter Mensch ist?
Anfangs dachte ich tatsächlich, er sei real. Über ihn wurde zuhause die ganze Zeit geredet. Er war ein bisschen wie der Weihnachtsmann, ich glaubte an ihn. Ich glaube immer noch an ihn, aber jetzt weiss ich, dass er nicht echt ist. (lacht)