Grosse TrauerFamilie geschockt über Udo Jürgens' Tod
Die Nachricht über den Tod des Sängers und Entertainers Udo Jürgens kommt für seine engsten Vertrauten überraschend. Der Schmerz über den Verlust des Musikers ist gross.
Der Maler Manfred Bockelmann ist bestürzt über den Tod seines Bruders Udo Jürgens. «Ich kann nicht fassen, dass es so plötzlich passiert ist», sagte er am Sonntagabend telefonisch der Nachrichtenagentur APA.
Die Nachricht sei «ein grosser Schock für die Familie». Mehr könne er zunächst nicht zum Tod seines Bruders sagen, ergänzte der 71-jährige Künstler, der mit seiner Familie in Kärnten in Österreich lebt.
Jürgens hatte Manfred Bockelmann mit seinem Lied «Mein Bruder ist ein Maler» 1977 ein musikalisches Denkmal gesetzt.
Auch seine Tochter Jenny Jürgens kann den Tod ihres Vaters kaum fassen. «Der Schmerz und die Traurigkeit sind gross. Für mich zählt jetzt der Zusammenhalt der Familie, der ich in dieser schwierigen Zeit nahe sein will», sagt sie der «Bild»-Zeitung.
Auch der deutsche Rocksänger Udo Lindenberg zeigte sich betroffen über den Tod von Udo Jürgens. «Bin tief geschockt. Ein schmerzlicher Verlust», teilte der in Hamburg lebende Rocksänger am Sonntag per SMS der Deutschen Presse-Agentur mit. «Es ist, als wäre ein Familienmitglied von uns gegangen», fügte Lindenberg hinzu.
«Nicht abgehoben»
Jürgens hatte die letzten Monate seines Lebens in Meilen am Zürichsee gelebt. Der Meilemer Gemeindepräsident Christoph Hiller würdigte Jürgens auch als Menschen: «Udo Jürgens war überhaupt nicht abgehoben», sagte er auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.
Udo Jürgens sei zwar sehr oft auf Tournee gewesen. «Aber wenn er hier war, hat man ihn durchaus auch in einem Quartierladen oder in einer Dorfbeiz angetroffen», sagte er.
Er selbst habe Jürgens zwar nie persönlich kennengelernt, sagte der Politiker weiter. Als Behördenvertreter habe er aber immer wieder schriftlich mit ihm zu tun gehabt. So habe er ihm erst im September im Namen des Gemeinderates zum 80. Geburtstag gratuliert.
Bestürzung und Dankbarkeit
Auch viele Fans reagierten bestürzt auf die Nachricht von Jürgens' Tod. Im Internet und auf Twitter brachten Tausende ihre Trauer zum Ausdruck. «Mein Beileid» und «fassungslos» hiess es am Sonntagabend auf Twitter. In Zeitungsforen herrschte sowohl Bestürzung als auch Dankbarkeit. «Einer der Besten ist nicht mehr» war hier ebenso zu lesen wie «Merci, Udo!».
Udo Jürgens galt als einer der beliebtesten Entertainer im deutschsprachigen Raum. Seine Hits und Evergreens wie «Aber bitte mit Sahne», «Griechischer Wein» oder «Immer wieder geht die Sonne auf» sind für viele bis heute «einfach Kult», wie ein Kritiker schrieb. Mit seiner Musik werde er ewig weiterleben, drückte ein Fan seinen Dank aus.
Der Komponist, Sänger und Pianist war am Sonntag bei einem Spaziergang in Gottlieben im Kanton Thurgau zusammengebrochen. Er verstarb am Sonntagnachmittag im Kantonsspital Münsterlingen an akutem Herzversagen, wie sein Management am Sonntagabend mitteilte. (bee/sda)