Billboard AwardsJetzt tanzt der tote Jackson als Hologramm
Ein Rechtsstreit hätte den Auftritt bei den Billboard Music Awards beinahe verhindert. Nun steht aber fest: Heute Nacht wird der verstorbene King of Pop als Hologramm performen.
Dass fünf Jahre nach seinem Tod ein neues Album aus alten Michael-Jackson-Songs geschustert wurde, sorgte bei vielen Fans bereits für rauchende Köpfe. «So verfälscht man die Kunst eines verstorbenen Künstlers», schrieb etwa 20-Minuten-Leser Ismael.
Es kommt allerdings noch dicker: Heute Nacht wird bei den «Billboard Music Awards» in Las Vegas erstmals ein Hologramm des King of Pop über die Bühne tanzen.
«Entscheidung kommt nicht überraschend»
Von einer geschichtsträchtigen Performance ist die Rede. Laut Veranstaltern soll die Technologie spektakulär und bahnbrechend sein. Beinahe wäre der Auftritt bei den «Billboard Music Awards» allerdings nicht zustande gekommen: Die Idee, verstorbene Künstler als Hologramme auftreten zu lassen ist nämlich keineswegs neu. «Hologram USA Inc.» hatte am Coachella-Festival 2012 bereits Tupac wieder auferstehen lassen und ist nun der Ansicht, ihr Produkt werde für das Jackson-Hologramm kopiert.
Der erste grosse Einsatz der Hologramm-Technologie: Am Coachella 2012 war der verstorbene Rapper Tupac zu sehen. (Quelle: Youtube.com / westfesttv)
Die Richter entschieden zugunsten der «Billboard Music Awards»: Es liesse sich nicht beweisen, dass das geplante Hologramm gegen Patente der «Hologram USA Inc.» verstösst. «Die Entscheidung der Richter kommt nicht überraschend», schrieb Howard Weitzman, der den Nachlass von Michael Jackson verwaltet in einem Mail. «Die Versuche, diesen aussergewöhnlichen Event zu stoppen, waren von Anfang an lächerlich.» Die Anwälte von «Hologram USA Inc.» wollen allerdings weiterkämpfen.
Für heute Abend ist die Entscheidung jedoch gefallen: Michael Jackson wird in Form eines Hologramms den neuen Song «Slave To The Rhythm» zum Besten geben. Der Titel passt – schliesslich macht das Hologramm genau das, was die Veranstalter verlangen.
Der King of Pop als Sklave des Rhythmus – und es werden wohl weitere Folgen. Was halten Sie von der Idee, tote Künstler auf die Bühne zu bringen? Geben Sie Ihre Meinung im Poll ab.