Abstimmungskampf«Glanz & Gloria» ätzt gegen No-Billag-Initiative
Was war denn da los? Letzten Freitag eröffnet «Glanz & Gloria»-Moderator Salar Bahrampoori die Sendung vor einer grauen Wand. Und warnt die Zuschauer.
«Heute Morgen sind die nötigen 100'000 Unterschriften für die No-Billag-Initiative zusammengekommen. Würde es nun zu einer Abstimmung kommen und würde diese auch noch angenommen werden, dann würde es für uns heissen: Es gibt keine Gebührengelder mehr. Und dann käme ‹Glanz & Gloria› etwa so über den Sender. Noch ist es aber nicht so weit.»
Mit diesen Worten begrüsst SRF-Moderator Salar Bahrampoori am Freitag die Zuschauer des People-Magazins. Der 35-Jährige steht dabei vor einer grauen Wand, die Kamera wackelt hin und her, die Stimme hallt. Die Warnung ist offensichtlich: Das Publikum soll das Volksbegehren auf keinen Fall annehmen – das würde den Tod der Show bedeuten.
«Propagandistische Desinformation»
Den Initianten stösst die Aktion sauer auf. «Wir finden das Ganze sehr fragwürdig, ja sogar rechtswidrig», erklärt No-Billag-Co-Präsident Olivier Kessler im Interview mit 20 Minuten. «Das ist propagandistische Desinformation.» Man werde beim Ombudsmann des SRF in den nächsten Tagen eine Beschwerde einreichen, so der SVP-Politiker. Denn: «Der Sender muss zu einer freien Meinungsbildung beitragen.»
Beim SRF selbst findet man den Vorfall halb so schlimm. «‹Glanz & Gloria› hat mit einem Augenzwinkern über eine Tagesaktualität berichtet», erklärt Mediensprecher Stefan Wyss auf Anfrage. Und weiter: «Vom Publikum sind keine Rückmeldungen dazu eingegangen.»
Im November gab das SRF bekannt, dass aufgrund von Sparmassnahmen beim Vorabend-Format zwei Stellen gestrichen werden müssen.