Promiboxen«Ist ja kein Häkelverein hier»
Eigentlich sollte man so ein Format primitiv finden. Doch dem Promiboxen auf ProSieben ist ein gewisser Unterhaltungsfaktor nicht abzusprechen. Nicht zuletzt wegen Khan, Weiss und Schäfer.
Wie die Gladiatoren im Alten Rom kämpften am Samstagabend bei «Das grosse ProSieben Promiboxen» acht D-Promis um den Sieg und nicht zuletzt um die Gunst des blutdürstigen TV-Publikums.
Den ersten Kampf des Abends lieferten sich Box-Zwerg Martin Kesici («Star Search», Autor von «Sex, Drugs & Castingsshows – Die Wahrheit über DSDS, Popstars & Co.», «Promi-Dinner», «Fort Boyard» und «Ich bin ein Star, holt mich hier raus!»), gegen «BUUUUUUULSHIT»-Jay Khan, oder wie er sich selber nennt: Jay «Dynamite» Khan.
«No More Standing»-Schwanz und Kamikaze-Kesici
«Dynamite» hin oder her, der Sänger sah bei seinem Einzug im Seidenmantel eher aus wie ein Stripper als ein Boxer. Zudem wirkt ein Lenny-Kravitz-Song als Einzugslied nicht gerade angsteinflössend. Trotzdem überzeugte der Ex von Indira Weiss im Ring vor allem durch mentale Stärke (Zitat: «Ist ja kein Häkelverein hier») und liess Kesici streckenweise wie ein Boxsack aussehen. Khan erlangte zwar einen Punktesieg im Ring, doch die Sympathiepunkte heimste eindeutig sein Gegner ein.
Kampf zwei: Nico «Still Standing» Schwanz gegen Taff-Moderator Daniel Aminati. Ein Kampf der an Sexappeal kaum zu überbieten war - das männliche Pendant von Weiss und Schäfer also. Am Ende war der Schwanz nicht hart genug um der gezielten Rechten von Aminati stand zu halten. Nico «Coitus Interruptus» Schwanz gab in Runde vier auf.
Damenkampf und unroyale Königsklasse
Höhepunkt des Abends: Das Säbelrasseln zwischen Indira Weiss und Micaela Schäfer. Indira ist sich bekanntlich für nichts zu schade. Sie lief wie erwartet zum Sound ihrer neusten Single in den Ring und tanzte somit bei der Niveau-Limbo ganz tief unten mit. Mit rosaroten und weissen Boxhandschuhen prügelten die beiden Dschungel-Kandidatinnen deckungsfrei aufeinander ein.
Der halb-indische Kampftiger Weiss hat es wohl auf die hohen Wangenknochen der Nackt-DJane abgesehen. Nach einem anfänglichen Brust-an-Brust Kampf, ging Indira als Siegerin des Duells hervor. Und fürs Protokoll: Micaela kämpfte nicht nackt, sondern ungewohnt angezogen in einem silbernen Sportdress.
Brot und Spiele - 2000 Jahre später
Der Kampf der Schwergewichte Evil Jared Hasselhof und Lars «Spartacus» Riedel war eher enttäuschend. Zu gross waren wohl die Erwartung in das Aufeinandertreffen der ungleichen Gegner. Das Duell endete wenigstens mit einem K.o. des Diskus-Olympiasiegers.
Ohne künstliche Aufregung oder gar einen Diskurs über den Wertezerfall unserer Gesellschaft bleibt festzuhalten: Das Promiboxen funktioniert mindestens so gut wie die Gladiatoren-Spiele zur Römerzeit. Brot und Spiele sind auch 2000 Jahre später ein schlichtes, aber zuverlässiges Erfolgsrezept.