Roger Schawinski«Nie mehr Blancho, Freysinger oder Thiel»
Sie haben für den Schweizer TV-Skandal des Jahres gesorgt: Andreas Thiel und Roger Schawinski. Nun will der Fernsehmoderator Konsequenzen ziehen.
Sie gab zu reden wie selten eine Sendung zuvor: Die Talkshow «Schawinski» von Mitte Dezember. Der Moderator und sein Gast, Satiriker Andreas Thiel, gingen sich verbal an die Gurgel, die Emotionen kochten über. Roger Schawinski betitelte den Berner nach der Aufzeichnung schliesslich auch noch als «Arschloch».
In einem Beitrag für die «SonntagsZeitung» schreibt der 69-Jährige nun, aus dieser Erfahrung seine Lehren ziehen zu wollen. Er werde «Personen, die sich systematisch verweigern und jede Sendung umfunktionieren, nicht mehr ins Studio holen». Konkret heisst das laut Schawinski: «Nie mehr Blancho, nie mehr Freysinger, nie mehr den Gaukler und Falschspieler Thiel.»
«Auf Thiels Verhalten war ich schlicht nicht vorbereitet»
Der ehemalige Radiopirat zeigt sich in seinem Blog indes durchaus auch selbstkritisch. Sein ärgerlichster Fehler sei es gewesen, «die mir hingeworfenen Fragen zu beantworten, statt sie zu ignorieren». Etwa jene, ob Schawinski Hitlers «Mein Kampf» gut finde. Der Talker resümiert: «Auf Thiels Verhalten war ich schlicht nicht vorbereitet.»
Geärgert habe ihn zudem, dass Thiel ihn «mit seiner schnoddrigen Bemerkung zu meiner Religionszugehörigkeit auf schamlose Weise» habe destabilisieren wollen. Schawinski spielt auf die Frage des Komikers an, ob er ein «Papierjude» sei.
Kontroversen Gästen will der Zürcher allerdings laut eigenen Aussagen in Zukunft nicht aus dem Weg gehen. «Auf spannende und erkenntnisreiche Diskussionen mit echten Debattanten freue ich mich mehr denn je.»
Der Eklat zwischen Roger Schawinski und Andreas Thiel (Quelle: SRF).