Nett oder niveaulos?Behinderte werden entjungfert – im Reality-TV
Damit ihr körperbehinderter Sohn endlich sexuelle Erfahrungen machen kann, engagiert eine britische Mutter für ihn ein Callgirl. Das Ganze wird bald im Fernsehen ausgestrahlt.

Mit diesem Bild wirbt Channel 4 für seine neue Doku «Can Have Sex, Will Have Sex».
Wie weit mütterliche Fürsorge gehen kann, zeigt eine neue Dokumentation im britischen Fernsehen. Der Sender Channel 4 strahlt demnächst die Sex-Dokumentation mit dem Titel «Can Have Sex, Will Have Sex» aus, in der behinderte Menschen erste sexuelle Erfahrungen sammeln.
Einer von ihnen ist John. Der 26-jährige Mann hatte noch nie eine Freundin und hat in puncto Sex noch gar keine Erfahrungen. Mama will Abhilfe schaffen und spendiert ihrem handicapierten Sohn kurzerhand eine Prostituierte.
In der Dokumentation soll teilweise zu sehen sein, wie das gebuchte Call-Girl den Mann im Rollstuhl entjungfert. Das Kamera-Team begleitete den Mann bei den Vorbereitungen bis zum sexuellen Kontakt – und die ganze Welt schaut dabei zu.
Bei dem fragwürdigen Projekt ist auch die 24-jährige Leah dabei, die wegen ihrer Knochenkrankheit noch keine sexuellen Erfahrungen sammeln konnte. Und Kandidat Pete hat trotz seiner Behinderung die Ambition «Grossbritanniens erster behinderter Pornostar zu werden».
«Warm, lustig und aussergewöhnlich»
Darüber, dass sich handicapierte Menschen mit der Ausstrahlung solcher Szenen gedemütigt fühlen könnten, scheinen sich die Produzenten wenig Gedanken zu machen: Die Webseite des Senders preist die Doku als «warm, lustig und aussergewöhnlich im Zugang zu den persönlichen Geschichten der Menschen» an. Aussergwöhnlich? Bestimmt. Persönlich –sowieso! Aber «funny»?
Ob nun menschlich oder niveaulos - die Reaktionen werden spätestens folgen, sobald «Can Have Sex, Will Have Sex» über die Bildschirme flimmert. Bis anhin ist jedoch noch kein Startdatum für die Reality-Doku festgelegt worden.