Dancing-Coffin-MemeWarum tanzen die Typen mit einem Sarg zu EDM?
Fail-Clips mit ravenden Sargträgern (yeah, really) erobern gerade die Meme-Channels. Wir erklären, was dahintersteckt.
Hier sind einige der witzigsten Beispiele des Dancing-Coffin-Memes. (Video: 20 Minuten)
Das Meme
Ein typischer Fail-Clip läuft. Genau an der Stelle, an der der Fail passiert, cuttet das Meme zu Aufnahmen von Sargträgern, die zu einem EDM-Track tanzen. Damit wird suggeriert, dass die Protagonisten der Fail-Clips jetzt sehr dringend einen Sarg benötigen, was hoffentlich jeweils nicht der Fall ist beziehungsweise war.
Oben im Video liefern wir ein paar der grossartigsten Vertreter des neuen Memes!
«Coffin» ist das englische Wort für Sarg und die Übersetzung von «Dancing» kennst du wahrscheinlich. Daher der Name des Memes: Dancing Coffin. Es ist ausserdem als Dancing Pallbearers bekannt – ein «Pallbearer» ist ein Sargträger.
Die Tänzer
Auch wenn der Song lächerlich gut zu den Moves der Sargträger passt: Ursprünglich haben sie nicht zu moderner elektronischer, sondern traditioneller Musik getanzt. Und zwar an Beerdigungen in Ghana:
(Quelle: Youtube/Travelin Sister)
Auch aus diesem Clip bedienen sich Memer gerne:
(Quelle: Youtube/BBC News Africa)
Der Track
Laut diesem «Quora»-Post (yeah, die Plattform ist als Quelle so verlässlich wie die Stammtisch-Runde nach fünf Runden Quittenschnaps, aber der Eintrag wirkt ziemlich seriös) wurde «Astronomia» im März 2010 releast, also ziemlich genau vor zehn Jahren. Gebastelt hat ihn der russische Produzent Anton Igumnov alias Tony Igy.
(Quelle: Youtube/OneSevenMusic)
Der Track machte langsam die Runde, liess die Landesgrenzen hinter sich und etablierte sich in der westlichen Dance-Szene. 2014 remixte das niederländische DJ- und Produzenten-Duo Vicetone die Nummer und machte ihn richtig bekannt. In den Dancing-Coffin-Memes kommen beide Versionen zum Einsatz.
(Quelle: Youtube/Vicetone)
Dank den Memes erlebt «Astronomia» einen heftigen Streaming-Boost: In den weltweiten Spotify-Viral-Charts belegt der Vicetone-Remix am Mittwochnachmittag Platz 17, in der Schweiz sogar Platz zehn. Auch das Original von Tony Igy hat sich in die Schweizer Spotify-Viral-Charts geravt: Rang 21.
Der Pionier
Wie so oft bei Memes, ist es auch hier fast unmöglich, den Ursprungs-Upload zu ermitteln. Diverse Portale wie «Knowyourmeme» oder «Memepedia» nennen allerdings diesen Tiktok-Beitrag als ersten bekannten Dancing-Coffin-Post:
Das Video wurde am 26. Februar veröffentlicht und verzeichnet bislang knapp fünf Millionen Plays.
Die Wirkung
Was die Memes so unglaublich unterhaltsam macht, ist das Spiel mit der Musik: Während der Fail-Clip läuft, steigert sich die Musik immer weiter – die Spannung steigt also nicht nur visuell, sondern auch akustisch.
Und sie entlädt sich dann auf beiden Ebenen gleichzeitig mit dem grossartigen Sargträger-Tanz und mit dem Drop des Tracks. Das ist die nächste Entwicklungsstufe der Fail-Videos und das Prinzip macht lächerlich schnell süchtig.