Star-Autor fordert mildere Strafen für Pädophile

Der Bestseller-Autor John Grisham sorgt mit Äusserungen in einem Interview für entsetzte Reaktionen. Im Gespräch mit der britischen Zeitung «Telegraph» sagte Grisham, dass in den USA viel zu viele Menschen wegen Konsums von Kinderpornografie in Haft sässen. Die Gefängnisse seien demnach mit «Typen seines Alters» bevölkert.

Als Beispiel nennt der 59-Jährige einen alkoholabhängigen Uni-Freund, der auf einer Website landete, auf der 16-jährige Mädchen beworben wurden. «Er besuchte die Seite und lud Material herunter. Die Mädchen sahen aus wie dreissig, waren in Wahrheit aber erst 16.» Dies sei ein Fehler gewesen, dennoch findet er die Haftstrafe von drei Jahren übertrieben. Schliesslich seien auf der Seite keine Zehnjährigen abgebildet gewesen und Kinder habe sein Freund auch nie angefasst.

Es gebe mittlerweile zu viele so genannte Sexualverbrecher, die zu Tausenden in das gleiche Gefängnis gesteckt würden. «Als wären sie ein paar Perverse», so der Krimiautor. Es werde nicht zwischen Tätern in der realen Welt und solchen, die im Internet Material herunterladen, unterschieden. «Ich hege keine Sympathie für Pädophile, aber es sitzen sehr viele Männer im Gefängnis, die ihre harte Haftstrafe nicht verdienen», legt Grisham seine Ansicht dar.

Das Interview löste in den sozialen Medien einen Shitstorm aus. John Grisham entschuldigte sich daraufhin in einer Mitteilung. «In meinem Interview wollte ich keinesfalls Sympathien mit Pädophilen zeigen. Ich bereue, diese Aussagen gemacht zu haben, und entschuldige mich in aller Form», so Grisham.