Lässt GM Saab sterben?

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AutokriseLässt GM Saab sterben?

Die schwedische Regierung hat die Forderung des angeschlagenen US-Autobauers General Motors (GM) nach Staatshilfe zurückgewiesen.

Industrieministerin Maud Olofsson reagierte verärgert auf Aussagen im GM-Sanierungsplan, wonach die schwedische Tochter Saab noch in diesem Monat Konkurs gehen könnte, sollte Stockholm nicht finanziell einspringen. Olofsson betonte am Mittwoch, nicht die Regierung, sondern GM sei verantwortlich für die Zukunft von Saab.

Olofsson zeigte sich im Fernsehsender SVT «unglaublich enttäuscht» über GM. Der US-Konzern hatte bei der Vorlage seiner Restrukturierungspläne am Dienstag in Detroit erklärt, er benötige sofortige Hilfe von Schweden. Andernfalls könnte Saab schon in diesem Monat Insolvenz anmelden. Nach den Angaben der Ministerin verlangt GM 5 Milliarden Kronen (rund 450 Millionen Euro). «Das ist so viel Geld und eine so grosse Verantwortung, das ist wirklich nicht Sache des Steuerzahlers», meinte Olofsson.

Schwedischer Staat will keine Autofirmen kaufen

Sie wies zudem erneut den Vorschlag von GM zurück, der Staat solle Saab ganz übernehmen. «Wir haben klargestellt, dass der Staat und der schwedische Steuerzahler nicht Besitzer von Autofirmen wird», sagte die Ministerin. Der Konzern mache es sich leicht, indem er die Verantwortung für Saab dem schwedischen Steuerzahler aufbürge. Schliesslich habe dieser die Autoindustrie bereits mit staatlichen Forschungsmitteln, Krediten und Bürgschaften unterstützt.

Olofsson sagte, die GM-Unterhändler wüssten, dass jedes Land vor Problemen stehe, wenn viele Jobs bedroht seien. «Es ist daher einfach für sie, die Verantwortung auf die verschiedenen Regierungen abzuwälzen.»

GM hatte nicht nur von den Schweden, sondern auch von den Regierungen Deutschlands, Kanadas, Englands und Thailands insgesamt Hilfen in Höhe von 6 Milliarden Dollar (4,78 Milliarden Euro) gefordert. Das Unternehmen will in Europa 1,2 Milliarden Dollar einsparen. Dazu zählt auch die Möglichkeit, Produktionsstätten zu schliessen. (dapd)

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