«Bald sind wir die Sklaven der Deutschen»

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Bankgeheimnis«Bald sind wir die Sklaven der Deutschen»

Gross ist die Empörung vieler 20-Minuten-Online-Leser über den Entscheid des Bundesrates zum Bankgeheimnis. Von Verrat, Ausverkauf zu Discountpreisen und Kniefall ist die Rede. Andere sehen im Aufweichen des Bankgeheimnisses eine clevere Strategie des Bundesrates.

«Der Untergang hat begonnen», kommentiert ein Leser den am Freitagmittag vom Bundesrat gefällten Entscheid zum Bankgeheimnis. Damit spricht er wohl vielen Usern aus dem Herzen. Sie finden es «unglaublich, was in Bern abgeht». Der Entscheid grenze an «Landesverrat» und der Bundesrat habe damit «die stärkste Waffe der Schweiz geopfert» und werde bald von Deutschland regiert.

Den Schuhwerfer von Bagdad nach Bern schicken

Jetzt werde man auf Wohlstand verzichten müssen, der Weg zum «unterdurchschnittlichen europäischen Staat» sei eingeleitet. Viele empfinden deshalb das Verhalten der Regierung als schwach und feige: Man gebe dem Druck nach und «krieche vor der EU». Einer wünscht sich, man solle dem Schuhwerfer von Bagdad in der Schweiz Asyl geben und ihn «mit sieben Paar Schuhen nach Bern schicken».

Zudem sei das Vorgehen der EU und der USA unrechtmässig. «Schön zu sehen, wie heute Erpressung öffentlich erlaubt ist und ein Land gezwungen wird, seine Rechte aufzugeben». Damit würde die Freiheit der Bürger mit Füssen getreten und die Gesetzgebung ausgehebelt. Einige fordern darum Sanktionen gegen die EU. Man solle den Gotthard sperren oder hohe Transitgebühren verlangen.

Schweiz ist ohne starke Verbündete

Für andere ist die Strategie des Bundesrates mehr als clever. Sie sei «rechtsstaatlich, diskret, angemessen und entlastet uns von jedem Vorwurf». Wenn die Schweiz das Bankgeheimnis gegen allen Druck aufrechterhalten wolle, wäre sie schlecht beraten. Die Schweiz sei nicht nur keine Insel, sondern leider auch «ohne starke Verbündete», so der Tenor. «Die EU ist auf die Schweiz nicht angewiesen, die Schweiz aber auf die EU!»

Doch es gibt auch jene, die erleichtert sind über die Aufhebung: Es sei «ein guter Tag für alle ehrlichen Schweizer Bürger» und das Bankgeheimnis «ein alter Hut, der mehr Probleme als Vorteile bringt». Es sei schade, dass so viele Schweizer «Blutgeld in ihrem Land haben wollen».

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