Gelddrucker rechnet mit Drachme

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Euro-KriseGelddrucker rechnet mit Drachme

Alle stemmen sich gegen den Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone. Alle? Nein, der weltgrösste Gelddrucker riecht das grosse Geschäft und bereitet sich auf die Rückkehr der Drachme vor.

Der weltgrösste private Gelddrucker De La Rue stellt sich auf die Rückkehr der griechischen Drachme ein. Angesichts eines mögliches Euro-Austritts Griechenlands müsse man sich auf alle Eventualitäten vorbereiten, sagte ein Insider, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur Reuters. Der Aktienkurs legte am Freitag um 0,3 Prozent zu, während der FTSE-250-Index gleichzeitig um 0,8 Prozent fiel.

Das britische Unternehmen druckt Banknoten für mehr als 150 Währungen. Die Drachme produzierte es zuletzt vor mehr als zwei Jahrzehnten. Bereits im November hatte De-La-Rue-Chef Tim Cobbold gesagt, dass sowohl die Schuldenkrise in Europa als auch Regimewechsel in Staaten wie Libyen neue Geschäftschancen böten.

Vergangenen Monat legte der Aktienkurs von De La Rue um 11 Prozent zu. Falls Griechenland tatsächlich zur Drachme zurückkehre, dürfte vor allem die Staatsdruckerei die Banknoten herstellen, sagte Analyst Paul Jones von Panmure: «Aber die werden sich zusätzliches Volumen von aussen holen, und das ist die Chance von De La Rue.»

(sda)

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