Wurde Athen zu Waffenkäufen gezwungen?

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Cohn-BenditWurde Athen zu Waffenkäufen gezwungen?

Leihen Deutschland und Frankreich Griechenland nur Geld, wenn das Land bei der eigenen Rüstungsindustrie einkauft? Das behauptet zumindest der Grüne Daniel Cohn-Bendit.

«Leihen den Griechen Geld, damit sie unsere Rüstungsgüter kaufen»: Daniel Cohn-Bendit.

«Leihen den Griechen Geld, damit sie unsere Rüstungsgüter kaufen»: Daniel Cohn-Bendit.

Frankreich soll die Unterstützung Griechenlands in der Schuldenkrise an die Fortführung von Waffengeschäften gekoppelt haben. Das behauptet der Fraktionsvorsitzende der europäischen Grünen, Daniel Cohn-Bendit, unter Berufung auf den griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou.

Bei einem Treffen hätten Präsident Nicolas Sarkozy und Premierminister François Fillon Papandreou deutlich gemacht, dass Frankreich helfen werde - aber unter der Voraussetzung, dass die Waffenverträge weiterliefen, sagte Cohn-Bendit am Freitag in Paris. Auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde laut dem deutsch-französischen Politiker Druck ausgeübt.

Bereits am Mittwoch hatte Cohn-Bendit das Verhalten Deutschlands und Frankreichs in der Schuldenkrise als Heuchelei bezeichnet. In den letzten Monaten habe Frankreich an Griechenland sechs Fregatten für 2,5 Milliarden Euro verkauft, Helikopter für 400 Millionen Euro und eine unbekannte Zahl Kampfflugzeuge.

Deutschland sei mit sechs U-Booten im Wert von einer Milliarde Euro dabei. «Wir leihen also den Griechen Gelder, damit sie unsere Rüstungsgüter kaufen», kommentierte Cohn-Bendit. (sda)

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