Trotz drohender InflationSchweizer wollen Eingriffe der Nationalbank
Eine Umfrage zeigt, dass 63 Prozent der Bevölkerung die währungspolitischen Eingriffe der Nationalbank unterstützt. Zusätzlich wünscht sich fast ein Drittel der Befürworter eine Euro-Untergrenze.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) erhält in der Bevölkerung Unterstützung für ihre Eingriffe in den Geldmarkt. In einer Umfrage im Auftrag der «SonntagsZeitung» befürworteten 63 Prozent die dreimalige Intervention der SNB, trotz drohender Inflation.
27 Prozent dieser Befürworter fanden zusätzlich, dass die SNB eine Euro-Untergrenze von Fr. 1.15 bis Fr. 1.20 mit allen Mitteln verteidigen sollte. In der Westschweiz waren deutlich mehr Menschen (36 Prozent) für eine Untergrenze beim Wechselkurs als in der Deutschschweiz mit 25 Prozent.
Rückendeckung erhält auch der Bundesrat für das angekündigte 2- Milliarden-Paket zur Stützung von vom starken Franken besonders gebeutelten Wirtschaftszweige. 56 Prozent der Befragten halten diese Massnahme für grundsätzlich richtig, 36 Prozent bezeichnen sie als grundsätzlich falsch.
Skepsis beim Schweizerischen Gewerbeverband
Bei den Wirtschaftsverbänden gehen die Meinungen zu den Plänen des Bundesrates auseinander. Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse und einzelne Branchenverbände wie jener der Maschinen- , Elektro- und Metallindustrie, Swissmem, unterstützen die Intervention.
Andere Verbände, etwa der Schweizerische Gewerbeverband (sgv) oder der Branchenverband Handel Schweiz, äusserten sich hingegen ablehnend.
Durchgeführt wurde die Umfrage vom Meinungsforschungsinstitut Isopublic. Zwischen vergangenem Donnerstag und Samstag wurden 1004 Personen befragt.
(sda)