«Geiz ist geil»-Welle kommt erst noch

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Rappenspalter«Geiz ist geil»-Welle kommt erst noch

Schweizer Konsumenten schauen beim Einkaufen immer mehr auf den Preis – und trauen sich seit Neuestem auch, darüber zu reden.

Valeska Beck
von
Valeska Beck

Die Schweizer Konsumenten mausern sich je länger, desto mehr zu Schnäppchenjägern. «Heute vergleichen die Leute beim Einkauf die Preise viel stärker als noch vor zehn Jahren», sagt Martin Neff, Chefökonom der Credit Suisse. Während den ausländischen Discountern wie Lidl, Aldi und Co. bei ihrem Markteintritt in der Schweiz noch ein Schmuddelimage anhaftete, kommen laut der Studie «Retail Outlook 2011» von der CS und dem Beratungsunternehmen Fuhrer & Hotz Tiefstpreise bei den Konsumenten heute offenbar gut an. «Zum Discounter zu gehen und auf den Preis zu achten, ist auch in der Schweiz salonfähig geworden», so Neff. Die Discounter haben sich demnach einen festen Platz in der Schweizer Konsumlandschaft erobert.

Der Trend, jeden Rappen zweimal umzudrehen, werde sich in diesem Jahr sogar noch verstärken, glaubt Martin Hotz von Fuhrer & Hotz. Es sei sogar normal geworden, dass die Kunden beim Einkaufen offensiv nach Rabatten fragen. «Heute reden die Leute offen über Preise – und gelten sogar noch als intelligent, wenn sie ein Schnäppchen gemacht haben.»

Zuwanderer bringen Umsatz

Die Credit Suisse rechnet für das Jahr 2011 mit einem Umsatzwachstum von 1,5 Prozent im Schweizer Detailhandel. Der wichtigste Treiber für den Anstieg bleiben wie im vergangenen Jahr die Zuwanderer. Dabei sorgen nicht nur die Neuzuwanderer für einen Umsatzschub, sondern auch die in früheren Jahren eingewanderten Menschen. Eine Sättigung ist hingegen bei den Schweizer Konsumenten festzustellen.

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