Stadler Rail ergattert Grossauftrag in Liverpool

Aktualisiert

Neue ZügeStadler Rail ergattert Grossauftrag in Liverpool

52 Triebzüge für Liverpool: Der Ostschweizer Zugbauer Stadler Rail angelt sich in Grossbritannien erneut einen Grossauftrag.

von
kwo
Erfolg für Stadler Rail: Der Schweizer Zugbauer um Chef Peter Spuhler kann 52 Züge nach England verkaufen.
Animationen zeigen, wie die Züge dereinst aussehen sollen.
Zum Einsatz kommen sollen die Züge im Grossraum Liverpool.
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Erfolg für Stadler Rail: Der Schweizer Zugbauer um Chef Peter Spuhler kann 52 Züge nach England verkaufen.

Stadler

Das Thurgauer Bahnunternehmen Stadler kann einen Erfolg in Grossbritannien verbuchen. Für umgerechnet 585 Millionen Franken soll das Unternehmen von Peter Spuhler 52 Triebzüge an die Firma Merseyrail liefern, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet. Merseyrail ist ein Zugunternehmen aus Liverpool und will mit den Zügen die bestehende, 40 Jahre alte Flotte ersetzen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Stadler einen Auftrag aus dem Vereinigten Königreich erhält. Schon früher hat das Unternehmen Trams und Züge dorthin verkauft. Beispiel für einen weiteren Erfolg in jüngster Zeit: Im Oktober bestellte die Firma Abellio East Anglia Züge für über 600 Millionen Pfund bei Stadler.

Ausschreibung gewonnen

Stadler musste sich für den neuen Auftrag aus Liverpool in einer Ausschreibung gegen Konkurrenten wie Bombardier, Siemens, CAF oder Mitsui und J-Trec durchsetzen. Stadler soll den ersten Zug 2019 liefern. Die weiteren sollen 2020 einer nach dem anderen geliefert werden. Ab 2021 soll die Flotte von Merseyrail komplett erneuert sein.

Stadlers vierteilige Züge seien leichter und trotzdem etwas länger als die alten Dreiteiler. Die Zahl der Sitze bleibe gleich, doch dank breiter, durchgängiger Korridore steige die Zahl der Stehplätze, was die Kapazität der Züge deutlich erhöhe. Das sei wichtig, so Merseyrail, weil die Passagierzahlen in Liverpool jährlich um 2,5 Prozent zunähmen.

Rechtsstreit beendet

Diese Woche war ausserdem bekannt geworden, dass Stadler Rail weiterhin eine bestimmte Anordnung der Transformatoren und Stromrichter in ihren Triebwagen verwenden kann. Wie bereits das Bundespatentgericht hat auch das Bundesgericht eine Patentklage des Konkurrenten Bombardier abgelehnt.

Bombardier hatte die Klage im Zusammenhang mit der Herstellung und Lieferung der neuen SBB-Doppelstocktriebzüge eingereicht, wie Stadler am Montag mitteilte. Damit verknüpft war die Forderung, dass Stadler Schadenersatz leistet und diese Anordnung nicht mehr verwenden darf.

Stadler seinerseits berief sich darauf, die Erfindung bereits vor der Hinterlegung des Bombardier-Patents gebraucht zu haben. Bombardier muss gemäss dem Bundesgerichtsurteil die Gerichtskosten und eine Parteientschädigung für Stadler bezahlen.

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