Lassen Sie sich nicht von Sonderangeboten blenden

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Verlockende AngeboteLassen Sie sich nicht von Sonderangeboten blenden

Der Black Friday ist der Tag der Rabatte. Doch nicht jedes Angebot ist immer so gut, wie es scheint. Darum ist ein Preisvergleich wichtig.

R. Knecht
von
R. Knecht
Am 24. November ist Black Friday. Dann bieten sowohl der stationäre als auch der Online-Handel in der Schweiz viele Sonderangebote.
Doch klingen die Angebote manchmal besser, als sie in Wirklichkeit sind.
Die Preisreduktionen beziehen sich in vielen Fällen nicht auf den aktuellen Marktpreis, sondern auf die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers.
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Am 24. November ist Black Friday. Dann bieten sowohl der stationäre als auch der Online-Handel in der Schweiz viele Sonderangebote.

/Leon Neal

Der Black Friday naht. Auch in der Schweiz werben die meisten grossen Händler am letzten Freitag im November sowohl online als auch im stationären Handel mit Aktionspreisen und Schnäppchen. Doch sei bei diesen Angeboten Vorsicht geboten, warnt Handelsexperte Julian Zrotz von der Vergleichsplattform Blackfridaydeals.ch in einer Mitteilung.

Retailer wenden bei ihren Aktionen oft einen Trick an: Die Preisreduktionen beziehen sich in vielen Fällen nicht auf den aktuellen Marktpreis, sondern auf die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers. Die Empfehlung könne oft merklich höher sein als der Marktpreis, wodurch die Aktion grosszügiger wirke, als sie wirklich sei. «Die unterschiedlichen Preise fallen vor allem im Multimedia- und Elektronikbereich auf. Aber auch bei Markenartikeln, beispielsweise im Bereich Textilien, ist dieses Vorgehen zu beobachten», sagt Zrotz zu 20 Minuten.

So wirbt Melectronics etwa mit einem Fernseher für 4899 statt 5399 Franken. Bei Onlineshops wie Mobilezero und Mediadiscount erhält man das gleiche Modell allerdings noch einmal 100 Franken günstiger. Zudem liegt der nicht heruntergesetzte Preis für den Fernseher etwa bei Microspot, Brack und Digitec unter den von Melectronics genannten 5399 Franken.

Konsumenten sollen sich nicht beeinflussen lassen

Zrotz von Blackfridaydeals.ch empfiehlt, heruntergesetzte Artikel gerade auch am Black Friday mit Angeboten anderer Händler zu vergleichen. «Zudem soll man sich nicht durch psychologische Tricks der Händler wie angeblich geringe Bestände oder Countdowns beeinflussen lassen», so Zrotz.

Sollte sich ein Kauf im Nachhinein als schlechtes Angebot entpuppen, könne man ihn bei vielen Schweizer Onlineshops kostenlos retournieren, worauf der Kaufpreis erstattet werde. Das zumindest, solange die Artikel noch ungeöffnet sind.

Viele fallen trotzdem rein

Warum lassen sich viele Konsumenten trotzdem von den Rabattschildern verlocken? Laut Mirjam Hauser, Trend- und Konsumforscherin bei der Gesellschaft für innovative Marktforschung (GIM Suisse), sind bei solchen Angeboten verschiedene Faktoren im Spiel.

Einerseits gibt es psychologische Gründe: «Zahlen sprechen uns einfach an», so Hauser. Sonderangebote regen zu impulsivem statt rationalem Konsumverhalten an: Wenn man etwa schon lange vorhat, sich etwas zu kaufen, wirke das Angebot wie eine Art Rechtfertigung für den Konsumenten, der sonst vielleicht noch länger gewartet hätte. Dazu komme das Element der zeitlichen Begrenzung, das die Angebote noch attraktiver erscheinen lässt.

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