Swisscom testet Telefonkabine der Zukunft

Aktualisiert

WorkBoxSwisscom testet Telefonkabine der Zukunft

Die Telefonkabine lebt weiter
– als öffentliches Kleinstbüro. Die Swisscom lanciert Arbeitszellen in den Bahnhöfen von Basel, Bern und Luzern.

von
Elisabeth Rizzi

Telefonkabinen haben im Zeitalter von ­Handys nichts mehr verloren. Möchte man meinen. Doch seit gestern stehen in den Bahn­höfen von Basel, Bern und Luzern die Telefonzellen der Zukunft. Telefonieren ist hier allerdings nur noch Nebensache. Die Zellen sind voll ausgestattete Arbeitsplätze mit Internet, Drucker und Video-Konferenzsystem.

Die Open WorkBox soll zwar nicht das ­mobile Internet ersetzen. «Aber sie bietet Ruhe und Privatsphäre. Sie ist damit der ideale Rückzugsort für produktives Arbeiten», so Swisscom-Sprecher Olaf Schultze. Bis Ende März können die Zellen online gratis für maximal eine Stunde gebucht werden. Danach sollen die Preise kostendeckend sein. Das ­Jahresabo dürfte etwa 90 Fr. kosten. Hinzu kommen Nutzungsgebühren von rund 14 Fr. pro halbe Stunde. Zurzeit arbeitet die Swisscom mit den SBB zusammen. Das Angebot soll später auch auf Flughäfen oder Messen ausgedehnt werden «Die Swisscom springt auf einen Trend auf. Es werden immer mehr Arbeitsplätze kurzfristig vermietet», sagt ­Robert Weinert von der Immobilienberatung Wüest und Partner. Beispiele seien die SBB-Erstklass-Lounge und das Business Center im Flughafen Zürich. In der Telekombranche wird das Projekt kritisch beäugt. Es stelle sich die Frage, ob der Markt genug gross ist, so ein Insider. Orange und Sunrise planen derzeit keine vergleichbaren Angebote.

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