Frauen 2020: Mehr Geld und bessere Jobs

Aktualisiert

Frauen 2020: Mehr Geld und bessere Jobs

Eine neue Studie zeigt: Frauen verdienen 2020 mehr Geld, besetzen Spitzenjobs und können Beruf und Familie perfekt kombinieren. Und das alles kommt fast von alleine.

Dajan Roman
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Dajan Roman

Im Jahre 2020 stehen die Frauen deutlich besser da als heute. Das ist die Grundaussage einer neuen Studie der Deutschen Bank für Deutschland. Die Autorin und Analystin Claire Schaffnit-Chatterjee verbreitet ganz viel Optimismus. Für sie ist klar: Für diesen Wandel braucht es keine Zwangsmassnahmen der Politik. Der Impuls komme von der Wirtschaft selbst, die viel dafür tun werde, den Frauen Arbeiten und Leben zu erleichtern. Denn: «Es gibt für Unternehmer gar keine Alternative. Nur wenn Frauen leichter in Führungsetagen aufsteigen, können Unternehmen Innovation und Wachstum garantieren». Der demografische Wandel führe dazu, dass immer mehr Arbeitskräfte benötigt werden. Deswegen könnten die Unternehmen gar nicht anders, als vermehrt auf Frauen zu setzen. Für Kathrin Arioli, Leiterin der Fachstelle für Gleichstellung von Frau und Mann des Kantons Zürich, ist dies ein plausibler Grund. «Das habe ich aber schon so oft gehört», sagt sie. Und geändert habe sich trotzdem nicht viel. Viele Unternehmen würden statt vermehrt Frauen einfach ausländische Arbeitnehmer einstellen.

Mehrere Gründe

Gemäss Studie werden wissensbasierte Tätigkeiten immer mehr in Projektarbeit erledigt. Das habe die Verbreitung flexibler Arbeitsmodelle zur Folge. Soziale Kompetenzen wie Kooperation und Kreativität würden an Bedeutung gewinnen. Und schliesslich komme es zu einem Mentalitätswandel: Es werde normal sein, wenn Männer die Kinder betreuen und Frauen in Chefpositionen arbeiten.

Das Leben der Frau

Im Detail zeichnet das Leben folgendes Bild des Jahres 2020: Beruf und Familie lassen sich besser miteinander vereinbaren. Mehr Frauen, vor allem Mütter, sind berufstätig. Männer und Frauen teilen sich bezahlte und unbezahlte Arbeit gleichmässig auf. Zuhause arbeiten boomt. Die Geburtenrate steigt. Frauen studieren zunehmend naturwissenschaftliche und technische Fächer. Die Reallöhne gleichen sich an und der Anteil von Frauen in Führungspositionen erhöht sich.

Ohne aktive Massnahmen in der Schweiz nicht möglich

Den Optimismus der Studie teilt Kathrin Arioli für die Schweiz nicht. Die Gründe: Hierzulande ist der Lohnunterschied zwischen Mann und Frau höher als in Deutschland, im Jahre 2006 betrug er noch fast 20 Prozent. In der Schweiz leisten die Frauen auch mehr unbezahlte Arbeit als in Deutschland. So tragen acht von zehn Frauen, die in einem Paarhaushalt mit Kindern unter 15 Jahren leben, die Hauptlast der Hausarbeit und der familiären Betreuung alleine. Für Arioli ist klar: «Ohne aktive Massnahmen zur Verwirklichung der Gleichstellung wird es in der Schweiz sicher länger als bis 2020 dauern, bis die Gleichstellung erreicht ist!» Von alleine ergebe sich diese Entwicklung nicht. Besonderer Bedarf bestehe bei der gleichmässigen Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit auf Frauen und Männer. Und beim Abbau von alten Vorurteilen. Fragen wie: «Darf eine gute Mutter 100 Prozent arbeiten?» oder: «Ist ein Mann, der wegen der Kinder nur 50 Prozent arbeitet, ein Softie oder Weichei?» und so weiter sollen endlich der Vergangenheit angehören. Kathrin Arioli: «Diese alten Geschlechterrollenstereotypen müssen wir endlich hinter uns lassen!»(scc/Dajan Roman)

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