SchweizHalal-Fleisch: Import wächst rasant
Islamisch produziertes Fleisch erobert die westlichen Märkte. Auch in der Schweiz hat der Verzehr stark zugelegt.
Halal sind Güter, die nach den islamischen Regeln hergestellt wurden. Fleischprodukte etwa dürfen kein Schwein enthalten und nur von geschächteten Tieren stammen. An Letzterem erhitzen sich die Gemüter. Denn das Ausbluten von Schlachtvieh ist in vielen Ländern (darunter die Schweiz) verboten. Letzte Woche kündigte die belgische Burger-Kette Quick trotzdem an, in 22 französischen Filialen künftig auf Halal-Fleisch zu setzen. Der Fast-Food-Gigant ist in bester Gesellschaft. In Frankreich führen etwa die Supermärkte Casino und Carrefour bereits Produkte aus Halal-Fleisch im Sortiment. In England lassen sich unter anderem die Ketten Texco, Sainsbury und Boots dieses Geschäft nicht entgehen. Immerhin ist ein Fünftel der Weltbevölkerung muslimisch. Und Experten sagen den Halal-Nahrungsmitteln in Europa für 2010 einen Umsatz von 67 Milliarden Dollar voraus.
Auch in der Schweiz haben Halal-Güter Einzug gehalten. Bei Nestlé sind heute schon 5 Prozent des Umsatzes halal. Der Nahrungsmittelkonzern stellt in Olten und Konolfingen Halal-Produkte her (allerdings ausschliesslich für den Export). Coop verkauft in der Schweiz islamkonforme Wurstprodukte. Wie alle Halal-Fleischwaren stammen sie aus Importen. Und diese nehmen rasant zu: 2005 wurden laut der Oberzolldirektion erst 334 277 Kilogramm Halal-Fleisch im Wert von 2,4 Millionen Franken eingeführt. 2009 waren es bereits 500 886 Kilo für 4,1 Millionen Franken. In der Schweiz wurden im letzten Jahr 481 991 Tonnen Fleisch verzehrt.