Trauer um den Visionär Carsten Schloter

Aktualisiert

Gummibärchen auf SargTrauer um den Visionär Carsten Schloter

Heute Nachmittag fand in Freiburg die Trauerfeier für den verstorbenen Swisscom-Chef Carsten Schloter statt. Auf seinem Sarg lag, inmitten von Blumen, eine Packung Gummibärchen.

Am heutigen Montagnachmittag haben Familie, Freunde und Bekannte an der Trauerfeier in der St.-Niklaus-Kathedrale in Freiburg Abschied vom verstorbenen Swisscom-Chef Carsten Schloter genommen. Auf Schloters Sarg lag eine Packung Goldbären, eingebettet in Blumen.

Bundesrätin Doris Leuthard war als Vertreterin des Bundesrats anwesend. Eine Rede hielt sie nicht. Hingegen richtete Swisscom-Präsident Hansueli Loosli einige Worte an die Trauergemeinde und lobte Schloter als «aussergewöhnlichen Mann mit visionären Fähigkeiten». Nebst der Führungsspitze von Swisscom, die sich bereits im Vorfeld des Gedenkanlasses traf, waren auch Vertreter anderer bundesnahen Betriebe in der St.-Niklaus-Kathedrale in Freiburg anwesend.

Die SBB etwa waren mit Konzernchef Andreas Meyer, mit der Kommunikationschefin Kathrin Amacker und dem Informatikchef Peter Kummer vertreten. Von der Post nahm der stellvertretende Konzernchef Ulrich Hurni teil.

Grosse Anteilnahme

Die Anteilnahme am plötzlichen Tod von Carsten Schloter sei sehr gross, sagte Swisscom-Sprecherin Annina Merk der SDA. Mehrere hundert Beileidsbekundungen seien eingegangen. Man spüre die Betroffenheit. «Das zeigt, wie beliebt Carsten Schloter war und wie stark er geschätzt wurde», so Merk.

Die Swisscom-Mitarbeiter haben am Montagmorgen konzernweit mit einer Schweigeminute ihrem ehemaligen Chef gedacht. Der offizielle Teil der Trauerfeier wurde im Intranet übertragen. Zudem ist am (morgigen) Dienstag geplant, eine Gesprächsrunde des Topmanagements im Intranet zu übertragen, wie Swisscom-Mediensprecher Sepp Huber auf Anfrage sagte.

Carsten Schloter ist vor rund einer Woche freiwillig aus dem Leben geschieden. Er wurde 49 Jahre alt. Die Gründe für den Suizid sind Gegenstand von Spekulationen und Interpretationen. So hat Carsten Schloter in diversen Interviews gesagt, er habe in letzter Zeit Mühe gehabt, abzuschalten. Zudem bezeichnete er die Trennung von seiner Familie als persönliche Niederlage. Er lebte getrennt von seiner Frau. Das Paar hat drei Kinder.

Visionär und Getriebener

In zahlreichen Medienberichten zum Tod wurde vor allem Schloters Wirken gewürdigt. Er hinterlasse in der Branche eine Lücke, die nur schwer zu füllen sei. Schloter wurde als Visionär bezeichnet, aber auch als Getriebener.

In der «Samstagsrundschau» von Radio SRF sagte ComCom-Präsident Marc Furrer, der Schloter beruflich gut kannte, für ihn sei er hauptsächlich ein Visionär gewesen. So habe er früh erkannt, dass Geschäfte mit SMS und Telefondienstleistungen nicht ausreichen werden. Wer Schloters Nachfolge als Konzernchef übernimmt, ist noch offen. Vorübergehend leitet der Stellvertreter Urs Schaeppi den Konzern.

SBB-Chef Andreas Meyer äussert sich zum Tod von Carsten Schloter:

Deine Meinung zählt