FernbusseFlixbus drängt in den Schweizer Markt
Flixbus-CEO André Schwämmlein will unbedingt im Schweizer Markt aktiv werden. Doch der Fernbusunternehmer hat einen grossen Konkurrenten.
Das deutsche Fernbusunternehmen Flixbus möchte beim Bundesamt für Verkehr (BAV) Konzessionen für innerschweizerische Verbindungen beantragen. Das schreibt die Zeitschrift «Bilanz» in ihrer aktuellen Ausgabe. «Wir sehen sehr viel Potenzial, Kunden auch innerhalb der Schweiz zu befördern», wird Flixbus-CEO André Schwämmlein zitiert.
Grundlage für die Aussage Schwämmleins ist eine Erklärung von Peter Füglistaler, Direktor des Bundesamts für Verkehr. Füglistaler hatte gesagt, dass Bewilligungen für Fernbuslinien innerhalb der Schweiz kein Tabu mehr seien. Flixbus hat daher entschieden, solche Strecken «seriös zu prüfen».
SBB nicht einverstanden
Laut Füglistaler braucht es dazu keine Liberalisierung des Fernbusmarktes wie in Deutschland oder Frankreich. Schweizer Busverbindungen, auf denen die Passagiere innerhalb der Landesgrenzen auch aussteigen dürfen, seien «mit dem bestehenden Recht grundsätzlich möglich».
Schwämmlein sieht vor allem im Dreieck Zürich–Bern–Basel Potenzial. Für die Strecke Zürich–Bern rechnet er mit Ticketpreisen ab 10 Franken. Das ist deutlich günstiger als ein Standard-Billett des direkten Konkurrenten SBB. Dieser will laut «Bilanz» verhindern, dass das BAV solche Fernbus-Konzessionen erteilt.
Ärger wegen Basel-Fahrten
Vor kurzem war es bereits um einen Konflikt um die Geschäftstätigkeit von Flixbus in der Schweiz gekommen. Für 9 Euro können sich Fahrgäste seit April auf der Flixbus-Strecke Zürich–Frankfurt bis zum Basler Euro-Airport fahren lassen. Wie die Basler «Tageswoche» herausfand, lässt Flixbus aber Passagiere auch am Bahnhof SBB illegal ein- und aussteigen, wofür aktuell die Genehmigung des BAV fehlt. In einem Video hatte ein Reporter der Zeitung diesen Verstoss festgehalten.
Die Flixbus-Linie zum Euro-Airport ist rechtlich gesehen unproblematisch, weil der Basler Flughafen auf französischem Staatsgebiet liegt. In der Genehmigung, die die deutschen Behörden erteilt haben, steht ausdrücklich, dass Passagiere nicht in Zürich ein- und am Bahnhof SBB in Basel aussteigen dürfen.