Folgt auf den Shutdown der wirkliche Crash?

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Grosse DepressionFolgt auf den Shutdown der wirkliche Crash?

Der Haushaltsstreit könnte sich als verhältnismässig harmlos herausstellen verglichen mit der Tatsache, dass die USA in zwei Wochen die Schuldenobergrenze erreichen werden.

von
whr
Der Kreditmarkt könnte zum Stillstand kommen, der Dollar-Kurs abstürzen und die Zinsen könnten in die Höhe schiessen, wenn die USA zahlungsunfähig sind.

Der Kreditmarkt könnte zum Stillstand kommen, der Dollar-Kurs abstürzen und die Zinsen könnten in die Höhe schiessen, wenn die USA zahlungsunfähig sind.

Gut zwei Wochen vor Erreichen der Schuldenobergrenze hat das US-Finanzministerium vor einer schwereren Rezession als einst die Grosse Depression in der 30er Jahren gewarnt. Sollte sich der Kongress bis zum 17. Oktober nicht auf eine Erhöhung der Verschuldungsgrenze einigen, werde dies ernste Konsequenzen für die Wirtschaft haben, teilte Finanzminister Jacob Lew am Donnerstag mit. Der Kreditmarkt könnte zum Stillstand kommen, der Dollar-Kurs abstürzen und die Zinsen könnten in die Höhe schiessen, hiess es in einem Bericht des Ministeriums.

Eine Verschiebung der Entscheidung über die Schuldenobergrenze sei genau das, was die US-Wirtschaft nicht brauche, sagte Lew. Er sprach von einem selbst zugefügten Schaden für Familien und Unternehmen, sollte es so weit kommen.

Bereits vergangene Woche hatte Lew dem Kongress erklärt, dass die Schuldenobergrenze von 16,7 Billionen Dollar (gut 12,3 Billionen Euro) spätestens am 17. Oktober erreicht sein werde. Die Verschuldungsgrenze wäre eigentlich bereits im Mai überschritten worden. Seither nutzte die Regierung «besondere Massnahmen», um den Kreditrahmen um weitere 300 Milliarden Dollar zu erweitern. Dazu zählte zum Beispiel, Zahlungen an Sicherungsfonds für öffentlich Bedienstete auszusetzen.

Haushaltstreit geht weiter

Obwohl die Folgen des Haushaltsstreits vergleichen mit der Schuldenobergrenze verhältnismässig harmlos sind, bekommen

viele Amerikaner mittlerweile die Auswirkungen des «Shutdowns» zu spüren - stärker, als es manche gedacht hatten. Hochzeitsfeiern sind gefährdet, Ferienpläne im Eimer, und ein Bauer im Mittleren Westen kann den Scheck, den er beim Verkauf einer Kuh erhalten hat, nicht einlösen. Die Regierung in Washington, das erfahren jetzt die Amerikaner am eigenen Leib, ist mehr als ein Heer von Bürokraten ohne Gesichter.

Ungefähr 800 000 dieser öffentlichen Bediensteten - von Steuerbeamten bis hin zu Raumpflegern - sind am unmittelbarsten betroffen. Sie wurden in unbezahlten Zwangsurlaub geschickt. Der Rest der Bevölkerung fühlt die Folgen in verschiedenen Bereichen des alltäglichen Lebens, bei Aktivitäten oder Dienstleistungen, die sonst selbstverständlich waren. Und manchmal fallen auch Vorhaben ins Wasser, die seit langem geplant waren, mit viel Liebe, Aufwand und Vorfreude.

(whr/sda)

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