Lohnschere à la Novartis«Unanständiger» Bonus für Vasella
Alle zeigen entrüstet über Bonuszahlungen mit dem Finger auf die UBS. Doch der «Boni-Wahnsinn» spielt sich in anderen Unternehmen ab - wobei Novartis das absolute Extrem darstellt.
Trotz mieser Wirtschaftslage und Kursverlusten vergütet das Pharmaunternehmen Novartis weiter gigantische Manager-Boni. So erreicht die Lohnschere zwischen dem tiefsten Lohn im Unternehmen und der Vergütung von Novartis-Chef Daniel Vasella einen kaum nachvollziehbaren Höchstwert von 1 zu 747. Die bereits extremen Bezüge von 34 Millionen Franken im Jahr 2007 stiegen im vergangenen Jahr auf 40 Millionen Franken. Das schlechte Abschneiden von Novartis an der Börse störte den CEO im vergangen Jahr offenbar nicht, wie «Travail Suisse» meldete. Gemäss Kalkulation der Anlagestiftung Ethos hat der Novartis-Chef in den vergangenen drei Jahren insgesamt 114 Millionen Franken abkassiert.
Auch zwischen Tiefstlohn und dem Durchschnittslohn der Konzernleitung hat sich die Lohnschere weiter geöffnet. So liegt neu das Verhältnis bei 1 zu 183, was einem Zuwachs von 9 Prozent entspricht und einem durchschnittlichen Lohn für Konzernleitungsmitglieder von 9,8 Millionen Franken. Auch die Durchschnittsentschädigung für Verwaltungsratsmitglieder stieg um 2 Prozent auf 549 000 Franken. Der Mindestlohn bei Novartis liegt bei 54 900 Franken jährlich, was einem Monatslohn von 4223 Franken entspricht.
(scc/zac)