Schweizer Goldschmelzer verbuchen Rekorde

Aktualisiert

Niedriger GoldpreisSchweizer Goldschmelzer verbuchen Rekorde

Investoren, die auf Gold setzten, hatten im vergangenen Jahr wenig zu lachen. Anders ging es den Schweizer Goldraffinerien: Dank des Preissturzes verbuchten sie Rekordaufträge.

von
laf
Schweizer Goldbarren: In China sehr gefragt.

Schweizer Goldbarren: In China sehr gefragt.

Es war der tiefste Preissturz in drei Jahrzehnten. Um 28 Prozent ging es mit dem Goldpreis im vergangenen Jahr bergab. Selbst eingefleischte Fans des Edelmetalls mussten zugeben: So sicher ist der Goldhafen doch nicht. Doch es gab auch Profiteure des Preiszerfalls – und die sitzen zu einem grossen Teil in der Schweiz: Goldraffinerien, die das Metall schmelzen, reinigen und dann weiterverarbeiten, verbuchen Rekordverkäufe nach China, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.

«Die fallenden Preise haben bei uns die physische Nachfrage stark gesteigert», so Michael Mesaric, CEO der Goldschmelzerei Valcambi im Tessin. Speziell aus China sei sie stark angestiegen, sagt er zu 20 Minuten. «wir sind beinahe voll ausgelastet». Der Grund: Steigende Zinsen und ein abflachendes Wirtschaftswachstum sorgen bei den Chinesen für Unsicherheit. Daher setzen sie auf Goldkäufe, solange das Edelmetall so billig ist. Münzen Barren, Schmuck – alles wollen die Käufer aus dem fernen Osten haben.

Nachfrage in den kommenden Jahren sicher

Zahlen aus Hongkong zeigen den Trend. Wie die «Handelszeitung» schreibt, importierte China über das Handelsdrehkreuz in den ersten elf Monaten 2013 mehr als 850 Tonnen Gold aus der Schweiz. Ein Jahr vorher waren es gerade einmal 150 Tonnen gewesen. Die Nachfrage dürfte auch in den kommenden Jahren auf solch hohem Niveau bewegen, so Mesaric, «2015, 2016 und 2017 dürften gute Jahre werden».

Auch die Banken machen sich darauf gefasst: Wie es bei Bloomberg heisst, eröffnen etwa die Deutsche Bank und die UBS in Asien neue Tresorräume zur Lagerung des Edelmetalls.

Die Schweiz ist einer der wichtigsten Standorte für die Verarbeitung des Edelmetalls: Der weltweite Marktanteil der Schweizer bei den Raffinerien beträgt je nach Schätzung zwischen 40 und 70 Prozent.

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