Madoff-SkandalEin weiteres prominentes Opfer
Die renommierte Elie-Wiesel-Stiftung ist ein weiteres Opfer des Madoff-Skandals. Die Stiftung des Friedensnobelpreisträgers verlor praktisch ihr gesamtes Vermögen. Die Fondsverwalter müssen sich nun warm anziehen: Eine Klagewelle rollt an.
Die Stiftung des Holocaustüberlebenden habe insgesamt 15,2 Millionen Dollar durch den Wall- Street-Broker Bernard Madoff verwalten lassen, teilte die Organisation am Donnerstag auf ihrer Internetseite mit. Sie werde sich auch weiterhin für das Lebenswerk ihres Gründers einsetzen und gegen Intoleranz und Ungerechtigkeit in der Welt kämpfen.
Madoff, der ehemalige Chef der Technologiebörse NASDAQ, richtete im wohl grössten Betrugsfall der Finanzgeschichte mit einem riesigen «Schneeball-System» nach eigenen Angaben einen Schaden von rund 50 Mrd. Dollar an.
Die Behörden suchen weiter nach möglichen Helfern. Zuletzt nahmen Ermittler laut US-Medien einen engen Mitarbeiter und einen Wirtschaftsprüfer Madoffs ins Visier.
Klagewelle rollt an
Unterdessen formiert sich eine Klagewelle gegen Fonds und Aufseher. Als letztes prominentes Opfer reihte sich die Universität New York (NYU) in die Reihe der Kläger ein. Diese fordern Entschädigungen wegen mangelhaften Schutzes und verheimlichten Informationen Entschädigungen.
Die NYU, die wegen des Skandals nach eigenen Angaben rund 24 Mio. Dollar verloren hat, verklagte den Manager Ezra Merkin und dessen Fonds Gabriel Capital und Ariel. «Fonds wie Ariel, die Madoff mit Geld fütterten, haben ihr Engagement bei Madoff bewusst vor ihren Investoren verheimlicht», heisst es in der Anklageschrift der NYU.
Merkins Anwalt erklärte, der Ariel Fonds werde trotz einer Gerichtsanweisung vom Mittwoch abgewickelt werden. Merkin versuche, angesichts des schrecklichen Betrugs das Beste für die Investoren herauszuholen, sagte er.
Merkin war bereits letzte Woche wegen der Beaufsichtigung des Fonds Ascot Partners verklagt worden. Dieser könnte bis zu 1,8 Mrd. Dollar bei Madoff verloren haben.